BMELV veröffentlicht Bericht zum Munitionsvergleich

BMELV veröffentlicht Bericht zum Munitionsvergleich – Die Autoren plädieren für die Einführung der neuen Bewertungskategorie „maximale Reichweite“.

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BMELV veröffentlicht Bericht zum Munitionsvergleich

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bietet ergänzende Untersuchungen zur Tötungswirkung bleifreier Geschosse zum Download an. Die Autoren plädieren für die Einführung der neuen Bewertungskategorie „maximale Einsatzreichweite“.

Angeregt durch die in Jägerkreisen und der Öffentlichkeit stattfindende Diskussion über die Verwendung von neuen, bleifreien Geschossarten nahmen sich das Berliner Landwirtschaftsministerium, der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) und andere Vereinigungen der drei Themenkomplexe Abprallverhalten, Tötungswirkung und Lebensmittelsicherheit an. Zu den beiden ersten Aspekten liegen nun wissenschaftlich fundierte Untersuchungen vor. Mitarbeiter der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE) führten von 2006 bis 2011 im Auftrag des Landes Brandenburg und des BMLEV Erhebungen bei den Jägern durch. Insgesamt wurden 11.371 detaillierte Abschussmeldungen ausgewertet und durch eigene ballistische Untersuchungen ergänzt.

Im Bericht von Carl Gremse und Dr. Siegfried Rieger zeigt sich unter anderem, dass die Energieabgabe in den ersten Zentimetern des beschossenen Tieres entscheidend ist für die Tötungswirkung eines Jagdgeschosses. Weiterhin kamen die Verfasser zu der Erkenntnis, dass es sowohl bei konventioneller Bleimunition als auch bei den neuen bleifreien Munitionssorten Geschosse gibt, welche zwar die gesetzlichen Anforderungen von Durchmesser, Geschwindigkeit an der Mündung und Geschwindigkeit auf 100 Metern erfüllen, aber ab einer gewissen Entfernung zu wenig Wirkung im Tierkörper beziehungsweise in beschossenen Seifenblöcken zeigen. Da die Geschosswirkung von der Geschwindigkeit abhängt, ergäbe sich so die neue Kategorie Grenzgeschwindigkeit (GV). Darunter ist die Geschwindigkeit eines Projektils gemeint, welche nötig ist, damit sich das Geschoss im Wildkörper aufpilzt beziehungsweise zerlegt. Diese Geschwindigkeit wiederum gibt Informationen über die maximale Einsatzreichweite von Jagdmunition.

Der ganze Bericht findet sich auf der Homepage des BMELV.

 

Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) untersucht indessen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das dritte Thema, die Lebensmittelsicherheit. Mit ersten Ergebnissen wird im März 2013 gerechnet.

 

DJV / BMELV / tp