Haftstrafen für Räuber von Sittensen

Im Prozess gegen die Bande, die im Dezember einen 78 Jahre alten Jäger aus Sittensen überfallen hatte, verhängte die Justiz jetzt das Urteil. Die einschlägig bekannten Intensivtäter müssen für mehrere Jahre ins Gefängnis. Ob der Rentner, der einen der Einbrecher auf der Flucht erschoss, ebenfalls bestraft wird, ist noch unklar.

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Im Prozess um den Raubüberfall auf einen Rentner im niedersäschsischen Sittensen hat das Landgericht Stade am Mittwoch mehrjährige Haftstrafen verhängt. Wegen räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung verurteilte die 13. Große Strafkammer vier Männer im Alter zwischen 23 und 25 Jahren zu Freiheitsstrafen zwischen dreieinhalb Jahren sowie vier Jahren und drei Monaten. Außerdem ordneten die Richter für drei drogenabhängige Angeklagte die Einweisung in eine Entziehungsklinik an. Eine 21-jährige Prostituierte wurde wegen Anstiftung zur räuberischen Erpressung zu einer Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss sie eine Geldbuße von 2 000 Euro zahlen. 
Die insgesamt fünf Männer hatten am 13.12. vergangenen Jahres den 77 Jahre alten Rentner Ernst B überfallen. Dieser war kurz vor der Tat am Knie operiert worden und – wie die Täter glaubten – daher quasi wehrlos. Was sie allerdings nicht einplanten, war, dass Ernst B. als Jäger im Besitz einer 9 mm Kurzwaffe ist. Mit dieser schoss er den erst 16 jährigen Einbrecher Labinot S. zweimal in den Rücken, er starb noch auf der Terrasse. Das Verfahren gegen Ernst B. läuft zwar noch, jedoch deutet einiges auf einen so genanten „Notwehrexzess“ hin, der ihn vermutlich straffrei ausgehen lässt. Die hohe kriminelle Energie der Einbrecher spielt dabei auch eine Rolle, sie sind allesamt polizeibekannte Intensivtäter mit Vorstrafenregister. (Quelle: Fokus Online)