Anzahl der Jäger in Deutschland steigt weiter

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Immer mehr Bürger zieht es auf die Jagd. Ein Hauptmotiv: Natur erleben. Foto: pixabay

Tönte noch Anfang der 2000er Jahre der fast verzweifelte Ruf nach jagdlichem Nachwuchs durch die Lande, so hat die grüne Zunft aktuell keine Nachwuchssorgen. Die Jägerzahl steigt kontinuierlich.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) teile nunmehr mit, dass für das Jagdjahr 21/22  rund 407 000 Deutsche einen Jagdschein gelöst haben. Eine Steigerung von fast 4000 Jägern im Vergleich zum vorherigen Jagdjahr und somit die zehnte jährliche Zunahme in Folge.

Jagdliches Nord-Süd-Gefälle

Doch die Steigerung der Jägerzahl ist nicht gleichmäßig über Deutschland verteilt. Findet man in den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg kaum mehr als zwei Jäger unter 1000 Einwohnern, so sieht dies vor allen in den norddeutschen Flächenbundesländern ganz anders aus. Das wildreiche Mecklenburg-Vorpommern hat mit 8,6 Jägern pro 1000 Einwohner die höchste Jägerdichte. Es folgen Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Werten von 7,6 von 7,5. Schlusslicht bei den Flächenbundesländern ist Sachsen mit nur 3,4 Jägern pro 1000 Einwohnern. Bayern und Hessen sind mit Anteilen von 3,6 und 4,1 wenig besser.

Mehr Jäger im Norden Deutschlands Quelle: DJV

Anzahl der Jägerinnen steigt ebenfalls

Auch in der Gesamtheit der Jäger gibt es Veränderungen. Der Frauenanteil in der Jägerschaft liegt mit 11% noch vergleichsweise niedrig, wird sich aber angesichts eines Frauenanteils von 28% in den Jagdscheinkursen in naher Zukunft noch deutlich verändern.

Auch in den Jagdscheinkursen wächst der Frauenanteil. Quelle: DJV

Jägerzahlen in Europa

Die Anzahl der Jäger steigt jedoch nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Mit durchschnittlich 4,9 Jägern und Jägerinnen pro 1000 Einwohner liegt Deutschland im

 

europäischen Gesamtvergleich im Mittelfeld. Führend sind hier die Norweger mit einem Anteil von 94,3. Angesichts der urigen Landschaft und der oft besseren Jagdmöglichkeiten sicherlich nicht verwunderlich. Schlusslicht im Jägerranking sind die Belgier, die mit 1,1 den geringsten jagdlichen Bevölkerungsanteil stellen.

Schaut man auf die Gesamtzahl der Jäger in den europäischen Ländern, so liegt Frankreich mit rund 1,3 Mio. Jägern an der Spitze, wohingegen Deutschland mit seinen 400 000 Weidmännern und – frauen ungefähr auf einem Niveau mit Großbritannien liegt.