Versöhnliche Töne nach Protesten

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Die Demonstration in Schwerin bringt erste Erfolge. (Foto: Kim Trautmann)

Die geplante Novellierung des Landesjagdgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern löste Proteste bei den Jägern aus – offensichtlich mit Wirkung.

Anfang Januar protestierten knapp 3000 Jäger gegen das neu geplante Jagdgesetzt. Die Jäger sahen ihre Kompetenz und Eigenverantwortung gefährdet. Der Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern rief daraufhin unter dem Motto „Wir sind wild entschlossen“ zur Demo in Schwerin auf. Nun kam es zu einem Einlenken beider Seiten.

Wogegen haben Jäger demonstriert?

Anstoß gab ein offener Brief des Landwirtschaftsministers an die Jägerschaft. Darin nannte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) die sachliche Kritik des Verbandes „böswillige Unterstellungen“. Zudem zeigte er sich unwissend über seine eigene Gesetzesnovelle. Der LJV ruft daraufhin zu einer friedlichen Demonstration in Schwerin auf. Dort hält der LJV-Präsident Florian Asche eine starke Rede und übt vor allem Kritik an der Aufhebung des Abschussplanes und an der Nachtjagd auf Rehwild und Muffelwild.

Auch DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke spricht zu den Demonstranten und betont: „Der Mindestabschuss ist die Bruchstelle im neuen Gesetz“. Die Jäger befürchten, dass dadurch bestimmte Wildarten aussterben könnten.

Backhaus dagegen glänzte mit Unwissenheit über seine eigene Gesetzesnovelle.

Was wurde mit der Demonstration erreicht?

Der Landesjagdverband zeigt sich zufrieden mit den Entwicklungen nach der Demonstration. Nach den Protesten folgten – mit breiter Unterstützung aus der Landespolitik – Gespräche und Expertenanhörungen.

Es kam zu einem Einlenken auf beiden Seiten, auch wenn die Jägerschaft die ein oder andere „Kröte“ schlucken muss. Doch der Landwirtschaftsminister lenkte bei wichtigen Punkten ein. So zum Beispiel bei der Deckelung des Abschusses von weiblichem Damwild und Rotwild in bestimmten Altersklassen und bei der Mindestpachtzeit von neun Jahren. Auch bei der Verteilung der Jagdabgabe behält die Landesjägerschaft weiterhin ihre Stellung.

Wichtig ist nun, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Besonders bei der Thematik mit dem Wolf muss eine gemeinschaftliche Meinung vertreten werden.

Die Demonstrationen und das damit verbundene Einlenken der Politik zeigt wieder einmal deutlich, wie wichtig Zusammenhalt ist und was damit erreicht werden kann.