Zielstock – Mysterium oder Alltagswerkzeug?

Ein Zielstock bietet viele Vorteile, aber welches Modell eignet sich wofür und worauf gilt es zu achten?

Bildschirmfoto 2023-01-18 um 09.17.48

Insbesondere im Feldrevier und auf der Stoppel, leistet der Zielstock gute Dienste. Fotos: Kim Trautmann

Viele von uns haben bereits einen Zielstock im Einsatz, für andere sind Einsatz und Verwendung noch Neuland und manch einer überlegt vielleicht noch, ob er so etwas braucht. Wir sehen uns die gängigsten Ausführungen  an und betrachten deren Vor- und Nachteile.

Brauche ich einen Zielstock?

Natürlich ist es ein Stück weit eine Frage der eigenen Vorlieben, aber ein Zielstock bietet bei nahezu allen Jagdarten und in den verschiedensten Reviertypen große Vorteile. Egal, ob man in der niedersächsischen Pläne raubkatzengleich durch das milchreife Getreide pirscht oder sich im Oberpfälzer Buchenhochwald einen Pirschsteig entlang arbeitet, ein Schießstock ist sehr nützlich. Ungeachtet dessen wo der nächste Baum zum Anstreichen steht, kann man blitzschnell und überlegt in Anschlag gehen und das nicht nur für Schüsse im absoluten Nahbereich. Je nach Zielstock lässt sich eine Auflage schaffen, die einen präziseren Schuss zulässt, als die meisten Kanzelbrüstungen.

Bei Zielstöcken mit zwei Auflagepunkten lassen sich diese auch zusammenklappen, sodass im Nahbereich schneller reagiert werden kann.

Viele Wege führen zum Ziel

Zunächst stellt sich dann die Frage, für welches Modell man sich entscheidet. Gerade für kurze und mittlere Entfernungen haben sich, per Knopfdruck höhenverstellbare, Ein- oder Dreibeine mit nur einem Auflagepunkt vielfach bewährt. Der große Vorteil: Man ist einfach wesentlich schneller, wenn jede Sekunde und jede falsche Bewegung zählt. Die Alternative sind Modelle mit zwei Auflagepunkten für den Schaft, die beim Aufstellen ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen, jedoch eine hervorragende Auflage für weitere Schüsse bieten. Meist sind diese aus zwei v-förmigen Gestängepaaren gefertigt, sodass man auch bei diesem Zielstock nur mit zwei Schießstockbeinen hantieren muss. Klappt man diese aneinander, so ist man auch im Nahbereich recht flexibel, wenn spontan die Ausrichtung verändert werden muss.

Gut Aufgelegt mit Zielstock

Weiteres, entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Zielstock ist die Auflage. V-förmige, nicht drehbare Schaftauflagen bieten einen sicheren Halt, sind allerdings meist nicht so flexibel wie eine breite gummierte Auflage. Abhilfe schafft hier eine drehbar gelagerte Auflage des Vorderschafts oder eine breitere gummierte Auflage. Auf der gummierten Vorderschaftauflage kann auf dem Zielstock je nach Position des Wildes manövriert werden, ohne den Zielstock umzusetzen.

Was für welchen Zweck?

Beschränkt sich die jagdliche Aktivität überwiegend auf kurze Entfernungen und geht es um Schnelligkeit und Flexibilität? Hier bietet sich ein Zielstock mit einem Auflagepunkt an, da man hiermit wesentlich besser hantieren kann. Stabilisieren lässt sich dieser zusätzlich durch die Fußstellung und ein Festhalten mit der jeweils freien Hand. Für weitere Schüsse empfehlen sich hingegen zwei Auflagepunkte. Auch hier sorgt die Körperhaltung für einen noch sichereren Anschlag. Zudem ist entscheidend, dass der Schießstock wirklich leise in der Handhabung ist und nicht reflektiert. Manche Modelle klappern beim Öffnen und Schließen, was gerade bei der Raubwildjagd tödlich für den Erfolg ist. Zudem gilt es auch auf die Spitze der Füße zu achten. Wenngleich mitunter nicht ganz so langlebig, so minimieren Kunststoffteile hier doch auch den Geräuschpegel. Die beste Stahlspitze kann auf dem steinigen Acker einen Heidenlärm verursachen, der 800 Meter Pirsch binnen Sekunden zunichtemacht.

Weitere Informationen rund ums Thema Schießstock finden Sie hier.