Tegernsee – in Bayern wird der Wolf zum Problem

Tegernsee – Ein Problemwolf hält Landwirte und Gemeinden in Atem. Das Credo ist klar: Der Wolf soll entnommen werden, er ist eine zu große Gefahr.

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Klammheimlich schleicht sich der Wolf durchs Tegernseer Tal. Foto: Unsplash

Tegernsee, der Wolf wird zunehmend zum Problem für die Landwirte

Am Tegernsee wird die Anwesenheit des Wolfs immer mehr zum Problem für Landwirtschaft und Tourismus. Die Politik reagiert. Mehrere Gemeinderäte wenden sich mit einem Brandbrief an Ministerpräsident Markus Söder „Erst geht die Kuh, dann der Gast“.

Der Wolf vom Tegernsee

Nachdem es bereits auf den Almen des Tegernseer Tals zu Rissen und herben Verlusten der Landwirte kam, wächst nun auch die Sorge bei den Landwirten unten im Tal.
So riefen die Gmundner Landwirte die Gemeinde auf, ihnen in der Sache Rückendeckung zu geben. Ihre Forderung lautet: Abschuss!

Klartext von der CSU im Gemeinderat

Tegernsee – im Gemeinderat in Gmund landete das Thema Wolf aufgrund der hohen Dringlichkeit nachträglich auf der Tagesordnung. Die jüngsten Vorfälle geben Anlass zu erhöhter Alarmbereitschaft. Die beiden CSU-Gemeinderäte Johann Huber und Josef Berghammer forderten die „aktive Unterstützung der Gemeinde und der Gemeinderäte für die ansässigen Almbauern und Landwirte im Tegernseer Tal im Umgang mit dem Wolf“. Um das Tal zu beweiden und die Kulturlandschaft zu erhalten, sei zwingend aktive Unterstützung aus der Politik erforderlich. Auch sie fordern, den Wolf zu entnehmen.

Totalabschuss am Tegernsee?

Dabei ist das Credo klar, ein Totalabschuss soll es nicht sein, aber ein Streichen von der Roten Liste. „Es brennt wirklich“, so äußert sich Huber, der selbst Landwirt ist, zum Antrag. Der Wolf passe sich mehr und mehr an, zeige keinerlei Scheu und mutiere zum „Hybridwolf“. Die Landwirte brauchen Unterstützung, daher müsse man bei der Politik Druck machen, „sonst sehe ich schwarz für die Landwirtschaft“, so Huber.  Auch Martina Ettstaller und Josef Berghammer, ebenfalls CSU, fanden klare Worte. So warnt Josef Berghammer „Der Wolf verändere seine Jagdstrategie, er passt sich immer mehr an.“ Ohne Beweidung gehen die Almen kaputt „Und das ist schlimm.“

Verständnis bei den Freien Wählern

Auch der Bürgermeister Alfons Besel von den freien Wählern teilt die Sorgen der betroffenen Landwirte in der Region um den Tegernsee. Er verwies darauf, dass die Landkreis-Bürgermeister bereits eine Resolution an Umweltminister Glauber verfasst haben. Zudem machte er klar, was er von der Funktion der bisherigen Herdenschutzbestrebungen hält. Weder Zäune, noch Hunde funktionierten effektiv, um den Wolf von Angriffen abzuhalten. Und das Gemeindeoberhaupt Besel wird noch deutlicher: „Der Wolf hat hier keinen Platz.“