Aktueller Wolfsbestand – Ist eine Obergrenze notwendig?

Braucht der Wolfsbestand eine Obergrenze? Um diese Diskussion führen zu können, ist es wichtig, die Bestandssituation in Deutschland näher zu betrachten.

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Der aktuelle Wolfsbestand in Mecklenburg-Vorpommern

Rudel: Derzeit sind zwei Wolfsrudel bestätigt. Dabei handelt es sich um Rudel in der Lübtheener und in der Ueckermünder Heide. Der Aktionsradius eines weiteren Rudels erstreckt sich ebenfalls bis in das Land Mecklenburg-Vorpommern hinein.

Risse: 2016 wurden insgesamt 14 Rissvorfälle von Nutztieren registriert, bei denen Wölfe als Verursacher nicht auszuschließen waren. Es wurden 48 Nutztiere getötet und 24 verletzt.

Kosten: Für die 2016 aufgetretenen Rissvorfälle wurden 1.100 Euro Ausgleichszahlungen realisiert. Bei einigen Rissvorfällen sind die Vorgänge jedoch noch nicht abgeschlossen. Für die Förderung von Präventionsmaßnahmen wurden etwa 62.000 Euro bewilligt. Für die Umsetzung des Monitorings wurden im Jahre 2016 etwa 22.000 Euro eingesetzt. Bilanz: ca. 85.100 Euro

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Der aktuelle Wolfsbestand in Niedersachen

Rudel: Sicher nachgewiesen sind derzeit acht Rudel. Es gibt Hinweise auf weitere Rudel, die aber bislang nicht amtlich bestätigt werden konnten. Hier fehlen noch eindeutige genetische Nachweise. Insgesamt wird die offizielle Zahl mit 70 bis 80 Wölfen beziffert. Diese Zahl kann nur geschätzt werden, da die Ermittlung genauer Zahlen aufgrund der hohen Mobilität der Tiere kaum möglich ist.

Risse: 2015 gab es 64 Rissvorfälle mit insgesamt 165 getöteten Nutztieren, bei denen der Wolf als Verursacher sicher oder mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt wurde. 2016 gab es 58 bestätigte Rissvorfälle mit insgesamt 135 getöteten Nutztieren, 26 weitere Fälle befinden sich jedoch noch in der Bearbeitung, so dass von einer ähnlich hohen Zahl wie 2015 oder einer geringfügig höheren ausgegangen werden kann.

Kosten: Die betroffenen Tierhalter erhielten im vergangenen Jahr 22.800 Euro Billigkeitsleistungen für Nutztierverluste und 311.600 Euro für Herdenschutzmaßnahmen. Im Wolfsbüro fielen 2016 Sachkosten (Personalkosten wurden nicht genannt) in Höhe von 102.800 Euro an. Bilanz: 437.200 Euro

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Der aktuelle Wolfsbestand in Brandenburg

Rudel: Im Land leben 22 Wolfsrudel und zwei Paare. Insgesamt sind 26 Vorkommensgebiete bekannt. Weitere Hinweise auf Wölfe gibt es aktuell in den Suchräumen im Landkreis Elbe-Elster, im Raum Hangelsberg sowie in Prignitz grenzübergreifend zu Mecklenburg-Vorpommern.

Risse: 2016 wurden insgesamt 128 Nutztierrisse über die Risshotline des Landes gemeldet. In 91 Fällen kamen die hinzugezogenen Gutachter zur Einschätzung: „Wolf bzw. Wolf nicht auszuschließen.“

Kosten: 2016 wurden rund 45.000 Euro als Ausgleich für Wolfschäden ausgezahlt. Im Rahmen des Wolfsmanagements wurden 2016 für Prävention und Schutz von Weidetieren vor Übergriffen 15 Anträge in Höhe von rund 200.000 Euro bewilligt. Und für das Wolfsmonitoring wurden 2016 insgesamt 225.000 Euro investiert. Bilanz: ca. 470.000 Euro

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Der aktuelle Wolfsbestand in Sachsen-Anhalt

Rudel: Im Monitoringjahr 2015/16 wurden offiziell zehn Rudel und drei Paare bestätigt. Dies entspricht insgesamt etwa 78 Tiere. Für das Monitoringjahr 2016/17 kann von zwölf Rudeln und einem Paar ausgegangen werden.

Risse: Es ist von etwa 100 möglichen Nutztieren (Schafe, Gatterwild, Rinder, Kälber) für 2016 auszugehen.

Kosten: Die Ausgleichszahlungen (für Wolf und Luchs) betrug bis September 2016 18.877 Euro. Im Jahr 2015 waren
es nur knapp 8.000 Euro. Die Kosten für Monitoring, Telemetrie und Nahrungsanalysen sowie für Sachkosten betragen jährlich durchschnittlich 27.542 Euro. Seit 2008 sind dies insgesamt 247.878 Euro. Bilanz: 46.419 Euro