Thema Wolf bei der Umweltministerkonferenz

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Die Diskussionen um den Umgang mit dem Wolf reissen nicht ab. (Foto: Pixabay.com/ambquinn)

Bei der Umweltministerkonferenz vergangenen Freitag wird eine Überarbeitung des Praxisleitfadens zur Entnahme von Problemwölfen gefordert.

Vergangenen Freitag tagten die Umweltminister von Bund und Ländern in Bad Dürkheim und forderten unter anderem eine Überarbeitung des Praxisleitfadens zur zügigen und rechtssicheren Entnahme von Problemwölfen. Dieser soll bis August überarbeitet werden.

Schnelle Umsetzung

Die Umweltministerkonferenz reagierte damit auf ein Urteil des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichtes, wonach ein Schnellabschuss von Problemwölfen besser begründet werden muss. Der Praxisleitfaden soll nun ergänzt werden. Dafür soll die Bund-Länder-AG Wolf erarbeiten, um den Leitfaden bis Ende August anzupassen und beschließen zu können.

Schutzstatus herabstufen

Zusätzlich forderten Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin eine Herabstufung des Schutzstatus von Wölfen. Ein entsprechender Antrag, den Wolf in der Berner Konvention von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen würde bereits vergangenen Mittwoch im Bundestag diskutiert. Ein entsprechender Antrag der CDU/CSU-Fraktion wurde in die zuständigen Ausschüsse überwiesen. Sollte es zu dieser Änderung kommen, verlangt die Unionsfraktion eine unverzügliche entsprechende Herabstufung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie.

Kritik von Umweltschützern

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert das Vorgehen und unterstellt Symbolpolitik, die vom mangelnden Herdenschutz ablenken soll. Holger Sticht, Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Landesverbands des BUND fordert as Pflegen von Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden zu fördern, statt den Abschuss des Wolfes zu erleichtern.

Wer den Abschuss von Wölfen fordert, muss auch Herdenschutzmaßnahmen umsetzen.

Neuer Umgang gefordert

Dagegen positionierten sich die Landwirtschaftsverbände und nutzten die Konferenz, um für einen „neuen Umgang mit dem Wolf“ zu demonstrieren. Veranstalter der Demonstration war der Förderverein der Deutschen Schafhaltung (FDS). Er beklagt das bisherige Scheitern sämtlicher Vorstöße zum Schutz der Weidetierhaltung. Wenn sich im Umgang mit dem Wolf nicht bald was ändert, steht diese vor dem Aus. In der Konferenz wurde betont, dass ein wirksamer Schutz der Weidetierhaltung gewährleistet sein muss, damit der Wolf gesellschaftlich Akzeptiert wird. Dafür müssen alle Möglichkeiten einer rechtssicheren Entnahme von auffälligen Einzeltieren ausgeschöpft werden.