Unbekannter tötet sieben Biber in Schwandorf

Vor wenigen Tage wurde im Bereich Schwanstadt in Bayern ein weiterer toter Biber gefunden. Der Täter ist nach wie vor Unbekannt.

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Biber werden seit den 60er Jahren wieder in Deutschland angesiedelt. Foto: pixabay

Innerhalb mehrerer Wochen sind im Raum Schwandorf in Bayern sieben tote Biber gefunden worden. Einige der Tiere weisen Schussverletzungen auf, weswegen die Polizei nun gegen einen unbekannten Schützen ermitteln. In dem Zeitraum seit dem 31. März wurden sieben Kadaver im Raum der Naab gefunden, welche derzeit obduziert werden. Allerdings nach Angaben der Polizei sei die genaue Todesursache aufgrund der fortgeschrittenen Verwesung schwierig einzuschätzen.

 

Biber in Schwandorf sind streng geschützt

Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetzes stehen Biber unter Naturschutz und daher ist das Töten von Biber oder Zerstören ihrer Bauten verboten. Im Bereich Schwandorf sind auch Ausnahmefälle nicht gegeben. Die Nagetiere waren längste Zeit in Deutschland aufgrund ihres Pelzes ausgerottet. Erst in 1960 konnte der Biber unter Naturschutz wieder in Gewässer Fuß fassen. Mittlerweile gibt es nach Zählungen zirka 14.000 Biber in Bayern.

 

Biber haben nicht nur Freunde

Der Biber formt seinen Lebensraum. Indem die Wassernager Bachläufe aufstauen, können Familien der Tiere ganze Landstriche umformen. Da kann es schnell zum Interessenskonflikt zwischen Mensch und Tier kommen. Besonders aus der Land- und Forstwirtschaft kommt es zum Schäden, da die Tiere die Ernte anfressen, Felder überschwemmen oder andere Schäden verursachen.

Dort, wo Schäden entstehen, versuchen die rund 200 Biberberater mit den Grundstückseigentümern und Pächtern eine Lösung zu finden. Als Teil des Bibermanagementprogramm versuchen diese Berater „Schadensbedingte Konflikte möglichst zu verhindern oder zu minimieren und gleichzeitig einen günstigen Erhaltungszustand der bayerischen Biberpopulation sicherzustellen.“, so das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

Der Vorsitzende beim Bund Naturschutz in Schwandorf, Klaus Pöhler, befürchtet, dass weitere Biber aus anderen Regionen – nicht nur in Schwandorf – ebenso unrechtmäßig getötet werden könnten. Selbstjustiz sei allerdings keine Lösung, betont er.

 

Ermittlungen gehen weiter

Die Polizei Schwandorf versucht weiterhin den Täter ausfindig zu machen. Mit einer Befragung von Grundstückseigentümern und Pächtern sollen Hinweise zu dem Thema gesammelt werden. Auch die Biberberater der Stadt werden in die Ermittlung hineingezogen, um festzustellen, ob die gefundenen Biber auch wirklich aus dem Gebiet Schwandorf stammen. Die Polizei Schwandorf bittet die Bevölkerung weiterhin dazu auf, mögliche Hinweise mitzuteilen.