Schwer verletzt durch Wolf – Brandenburg Elbe-Elster

Wolf attackiert Menschen. In Brandenburg wurde ein Mann beim Spaziergang schwer verletzt, offenbar handelt es sich um einen Wolfsangriff.

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Jetzt gab es einen Angriff auf einen Spaziergänger, der schwer verletzt wurde, Täter war offenbar der Wolf Foto: Unsplash

In Brandenburg, im Landkreis Elbe-Elster, gab es nun wohl den ersten Wolfsangriff in Deutschland, bei dem ein Mensch schwer verletzt wurde.
Ein 47-Jähriger war mit seinem Hund zu einem Waldspaziergang aufgebrochen, offenbar von mindestens einem Wolf angegriffen und schwer verletzt worden.
Nach dem brutalen Angriff befindet sich der Mann jetzt im Krankenhaus.

Ein Problem gigantischen Ausmaßes

In Brandenburg leben über 1.000 Wölfe, das Risiko für Angriffe auf Menschen steigt damit stetig. Bislang war es bei Zusammenstößen mit Menschen und Angriffen auf Nutztiere geblieben, mit dem Angriff auf einen Menschen ist jetzt eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Dr. Henning Wellershoff, Präsident des LJV Brandenburg, äußerte sich zu dem Angriff. „Die enorm hohe Anzahl an Wölfen in Brandenburg ist kein haltbarer Zustand. Es ist leider keine Überraschung, dass so ein Vorfall früher oder später passiert. Es ist fünf nach 12, der Wolf muss ins Jagdrecht aufgenommen und der aktuelle Wolfsbestand in Brandenburg muss dramatisch reduziert werden“, so Wellershoff weiter.

Mann schwer verletzt – Vorfall mit Ansage

Dass es zu einem Angriff auf Menschen kommt, ist angesichts der hohen Wolfsbestände kein Wunder. In ganz Deutschland mehren sich seit Jahren die Fälle, in denen Spaziergänger und Fahrradfahrer vom Wolf verfolgt werden, teils am helllichten Tag. Bei Visselhövede in Niedersachsen verfolgte ein Wolfsrudel eine junge Frau bis ins Dorf, ein Jack Russell Terrier wurde im Landkreis Uelzen bereits von Wölfen getötet und auch die Nutztierrisse finden zunehmend im Ortsinneren statt.
Offenbar macht Isegrim nun auch vor Menschen nicht mehr halt. Der schwer verletzte Spaziergänger aus Brandenburg zeigt, dass es in Sachen Wolf höchste Eisenbahn ist und gehandelt werden muss!

LfU tippt auf Hund

Der im Landkreis Elbe-Elster angegriffene Mann beschrieb das  Tier als „etwa schäferhundgroß, mit kurzem Fell und von der Körperlänge insgesamt kürzer als ein Altdeutscher Schäferhund“, so die Polizei. Zudem habe das Tier eine Färbung gehabt, „die er so noch nicht gesehen hat.“ Noch im Krankenhaus wurden Proben von dem schwer verletzten Mann genommen, die jetzt im Senckenberg-Institut untersucht werden sollen. Laut LfU legen die Schilderungen nahe, dass es sich um einen Hund gehandelt habe. Allerdings könne man einen Wolfsangriff bis zur Auswertung der Proben nicht ausschließen, so das LfU. Offenbar scheint das Ausschließen eines Wolfsangriffs Primärziel der Untersuchung zu sein. Und das, obwohl die Schilderungen durchaus nahelegen, dass der Angreifer ein Wolf war.

Bestandsregulierung erforderlich

Zum einen sind die Bestände in Deutschland höher als in jedem anderen europäischen Staat, zum anderen erlernen die Tiere keine natürliche Scheu vor dem Menschen, solange die Bejagung fehlt. Belässt man es weiter bei der Entnahme einzelner „Problemwölfe“, riskiert man dass die Gefahr für Leib und Leben zunimmt, Menschen schwer verletzt werden und der Wolf ein veritables Risiko für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darstellt.