Gifhorn zahlt ASP-Prämie – Afrikanische Schweinepest

Der Landkreis Gifhorn zahlt eine Pauschale für die Entnahme von Blutproben bei Schwarzwild. Wir berichten, was das für die Bekämpfung der ASP bedeutet.

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Zur Bekämpfung der ASP zahlt der Landkreis Gifhorn eine Pauschale für die Entnahme von Blutproben bei Schwarzwild. Foto: Pixabay

Gifhorn: Maßnahmen zur ASP-Prävention

Die Afrikanische Schweinepest ist auf dem Vormarsch und bewegt sich über Mecklenburg und Brandenburg auch auf den Landkreis Gifhorn und damit auf Niedersachsen zu. Dieser ergreift darum Maßnahmen, um eine Ausbreitung der Seuche frühzeitig zu erkennen und verhindern zu können. Da sich diese Erkennung nicht über eine Trichinenprobe bewerkstelligen lässt, werden auch Schweißproben benötigt. Die Blutproben müssen im Labor auf das Virus untersucht werden.

Kreisverwaltung Gifhorn zahlt Pauschale

Die Kreisverwaltung des Landkreises Gifhorn zahlt nun für die Entnahme einer Blutprobe ab dem 01.April 2022 eine Pauschale in Höhe von 5 Euro für alle, Jäger, die neben der Trichinenprobe auch eine Blutprobe des erlegten. Stücks Schwarzwild abgeben. Landrat Tobias Heilmann sprach sich für die Prävention in Sachen ASP aus. „Ich appelliere an alle Jägerinnen und Jäger unseren Präventionsmaßnahmen nachzukommen“.  „Eine Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest ist äußerst wichtig, da ein Ausbruch der Krankheit im Landkreis Gifhorn tiefgreifende Einschränkungen für Schweinehalter, Landwirte und Jäger hätte“, so der Landrat.

Nicht nur erlegte Sauen werden in Gifhorn beprobt

Die Blutproben sind jedoch nicht die einzige Präventionsmaßnahmen im Landkreis Gifhorn. Auch Fallwild und Unfallwild sollen künftig geprobt werden. Sofern Blutproben möglich und durchführbar sind, werden diese vorgenommen. Hierfür stehen bei der Kreisverwaltung Blutröhrchen und Tupferproben bereit. Falls eine Probenentnahme in dieser Art und Weise nicht möglich ist, werden die toten Sauen per Organprobe untersucht. Probenmaterial stellen das Veterinäramt und die Hegeringleiter zur Verfügung. Bei Fragen kann sich auch an das Veterinäramt unter der Telefonnummer 05371/82-391 oder per E-Mail an veterinaeramt(at)gifhorn.de sowie an den Kreisjägermeister gewendet werden.

Sind die ASP-Maßnahmen geeignet?

Die Maßnahmen im Landkreis Gifhorn sind sicherlich ein gutes Frühwarnsystem. Es besteht im ganzen Bundesgebiet Handlungsbedarf. Wir Jäger spielen dabei eine wichtige Rolle. Der Landkreis Gifhorn fördert die Probenentnahme, was ein richtiger Schritt ist. Sicherlich sind in naher Zukunft noch weitere Maßnahmen von Nöten, die Schweißproben können aber bereits helfen. Ob der finanzielle Anreiz jetzt den Ausschlag gibt, ist fraglich. Eine Form der Anerkennung für die Leistung der Jägerschaft ist er allemal. ASP-Prävention funktioniert nicht ohne die Jägerschaft. Gravierende Folgen für die Viehhaltung und das Schwarzwild lassen sich nur durch die Zusammenarbeit aller verhindern. Es bleibt also zu hoffen, dass auch weitere Landkreise die Bedrohung fördern.

Was bringen die Maßnahmen noch?

Das Beproben von Unfall-und Fallwild bringt noch weitere Vorteile. In Baden-Württemberg konnten so beispielsweise bei verunfallten Sauen Fälle der Aujeszkyschen Krankheit festgestellt werden. Somit ließ sich ein tödliches Risiko für unsere Jagdhunde frühzeitig erkennen. Die Probeentnahme hat also mehrere Vorteile.