Ernst Weidenbusch – Pressekonferenz des BJV

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Foto: Pixabay

Ernst Weidenbusch, der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, nimmt Stellung zu den Vorwürfen gegen den BJV sowie seine Person. Der Bayerische Jagdverband hatte gestern in einer Pressekonferenz zu den schweren Vorwürfen, die gegen Mitglieder des Präsidiums erhoben wurden, Stellung genommen. BJV-Präsident Ernst Weidenbusch werden Wutausbrüche, Beschimpfungen und aufbrausendes Verhalten vorgeworfen. Es steht eine Strafanzeige wegen Bedrohung und Beleidigung auf einer Jagdmesse im Raum, die Weidenbuschs Gegner erstattet haben. Weiterhin gab es mutmaßlich einen anonymen Brief angeblicher ehemaliger Mitarbeiter, die dem Präsidium vorwerfen, psychologischen Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt zu haben.  Seit gestern hat die erste Jäger-Kreisgruppe, der Jagdschutz- und Jägerverein Nürnberg-Land, Weidebusch und seinen Generalsekretär Robert Pollner offen zum Rücktritt aufgefordert.

Ernst Weidenbusch entkräftet Vorwürfe

Das Präsidium des BJV weist alle Vorwürfe zurück. Die planmäßige Diffamierung durch eine gezielt geplante Rufmordkampagne gegen einzelne Mitglieder des Präsidiums sei nicht die erste dieser Art, schon den Vorgänger hat man auf diese Art und Weise zu Fall bringen wollen. Es sei immer wieder die gleiche Gruppe, die solche Beschuldigungen hervorbringt. Jeder Versuch, diese Gruppe in ein Gespräch zu bringen, sei gescheitert, so Weidenbusch, man begebe sich hier gezielt in die Totalopposition. Es gäbe offenbar einen „feststehenden Plan“ der Gruppe, den Vorstand zu diffamieren. Auf der besagten Jagdmesse Intrigen zu spinnen, sei ein fester Plan gewesen. Die Gruppe verweigere auch das Anrufen eines unabhängigen Vermittlers. Diese Idee sei bereits 2020 aufgekommen, doch man fände hier nicht zusammen. Es ginge den Mitgliedern der Gruppe um Macht und Geld, letzteres aus Vetternwirtschaft und Kungelei. Weiterhin weigere sich die Gruppe, die „jagdliche Komfortzone“ zu verlassen und verweigere sich gegenüber Veränderungen wie zum Beispiel der waidgerechteren und tierschutzgerechteren Jagd, der Einsatz von ausschließlich offiziell als brauchbar geprüften Hunden diente hier als Beispiel.

BJV-Präsident richtet Whistle-Blowing-Stelle ein

Zum Vorwurf der mangelhaften Mitarbeiterführung gibt Weidenbusch bekannt, dass die Anwaltskanzlei BC Legal mit der Einrichtung einer Whistle-Blowing-Stelle beauftragt wurde und dort anonym oder namentlich alle relevanten Sachverhalte genannt werden können. Auf Nachfrage, wie viele Mitarbeiter den BJV verlassen haben, seit das neue Präsidium im Amt ist, konnte Weidenbusch das Ausscheiden aller neun betroffenen Personen schlüssig begründen. So nannte er die Pensionierung, den Weg in die Selbstständigkeit sowie die Wahl eines neuen Arbeitgebers. Die Vorwürfe, dass Mitarbeiter schlecht behandelt oder unter Druck gesetzt wurden, wies Weidenbusch entschieden und begründet zurück.

Opposition ohne Inhalte

Seitens der genannten Gruppe gibt es bislang keine eigenen inhaltlichen Vorschläge an den Verband, so das Präsidium. Einem Podcast sei zu entnehmen gewesen, dass die Gruppe eine Wiedereingliederung in den DJV plane. Dies sei finanziell keinesfalls darstellbar, so Weidenbusch. Woher die Urheber des Podcasts diese Informationen nehmen, bleibt unklar. Das Zustandekommen eines Mitgliederbegehrens auch zur Anregung von Neuwahlen halte er aber für möglich. Es sei für ihn aber erstaunlich, wenn der Verband einer verhältnismäßig kleinen Gruppe zugestehen würde, ganz alleine zu bestimmen, wohin die Reise geht, weil sie alle Gegner in Misskredit zieht. Sollte es zu Neuwahlen kommen, müssten die Mitglieder entscheiden, welchen Weg sie nehmen.

Verband ohne Altlasten?

Zur wirtschaftlichen Situation gibt der BJV an, mittlerweile saniert zu sein. Unmittelbar nach der Wahl wurde das Präsidium mit der Insolvenzreife der Wildland-Stiftung konfrontiert; zudem hatte die Stiftung seit Jahren keine Steuerklärungen abgegeben und war mit der Abrechnung der Zuschüsse über Jahre im Rückstand. Die Insolvenz wurde durch einen Überbrückungskredit abgewendet; die Stiftung wurde neu aufgestellt. Seitens eines Pressevertreters wurde auf einen umfangreichen fachlichen Fragenkatalog im Rahmen einer ausgiebigen Recherche, die Stiftung betreffend, hingewiesen. Auf die Frage, was aktuell in der Stiftung in den verschiedenen Projekten passiert, antwortete Ernst Weidenbusch, dass die Stiftung durch den BJV gegründet wurde, allerdings habe sie einen eigenen Vorstand und einen eigenen Verwaltungsrat. Die Wildland-Stiftung beschäftige zur Zeit drei Mitarbeiter. Das operative Geschäft übernimmt der BJV, die entsprechenden Mitarbeiter sind beim BJV angestellt und der BJV zahlt die Gehälter. Die Wildland-Stiftung wird jährlich mit bis zu € 100.000,- durch den BJV aus dessen Naturschutzabteilung unterstützt. In diesem Jahr hat die Stiftung davon allerdings bislang noch keinen Gebrauch gemacht. In den vergangenen zwei Jahren wurde nur ein einziges Projekt der Stiftung eingestellt, alle anderen Projekte der Stiftung werden auch weiterhin in der bisherigen Art und Weise betrieben. Die Wildland-Stiftung hat im Jahr 2022 zwei weitere Naturschutzgrundstücke gekauft. Die Beurkundungen sind erfolgt. In einem Fall tritt der BJV zunächst in Vorleistung. Der Vorstand, der Stiftungsrat und die Kuratoriumsmitglieder der Stiftung arbeiten ehrenamtlich. Von einem ehemaligen Mitarbeiter, der nicht willens oder fähig war, einen Wirtschaftsplan für die Stiftung zu erstellen, habe man sich getrennt, er wurde abberufen. Für externe, neue Kräfte ist es fast nicht möglich, kurzfristig einen solchen Plan zu erstellen, da der Mitarbeiter das meiste aus dem Kopf erledigt habe und dies ohne Aufzeichnungen. Derzeit werde hauptsächlich empirisch gearbeitet, um einen Überblick über die Kosten zu erlangen. Die Stiftung ist auch zu einem großen Teil auf Spenden angewiesen. Die Spendenbereitschaft dürfte nach diesen Vorfällen deutlich sinken, daher habe der aktuelle Artikel des oben genannten Pressevertreters der Stiftung mehr geschadet als alles andere.

Ein Ehrenamt und viele beantwortete Fragen

Generalsekretär Robert Pollner weist zum Ende der Veranstaltung noch einmal darauf hin, dass sein gesamtes Engagement für den BJV ehrenamtlich und ohne Vergütung stattfindet. Er erhalte keine Aufwandsentschädigung, lediglich nutze er ein Poolfahrzeug des BJV. Die Leitung der BJV Service GmbH, einer 100%-igen Tochter des BJV betreibe er ebenfalls ehrenamtlich.
Mit der gestrigen Pressekonferenz lieferte Ernst Weidenbusch für den BJV die Antwort auf zahlreiche Fragen und entkräftete die etwas vagen Vorwürfe und Mutmaßungen, in denen sich mehrere Vertreter anderer Jagdmagazine in journalistisch unsachlicher Manier im Vorfeld ergangen hatten.