ASP: Erstes Wildschwein in Mecklenburg-Vorpommern befallen

wild-boar-gf853b0e39_1920

Mit dem ersten ASP-Fall bei einem Wildschwein in MV stellt sich die Frage, wie sehr sich das Virus verbreitet hat. (Symbolbild) Foto: pixabay

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Mecklenburg-Vorpommern weiter aus. Jetzt hat man ein erstes Wildschwein gefunden, das an der Krankheit verendet ist.

Vor zehn Tagen hat ein Schweinemastbetrieb im Landkreis Rostock einen Fall der Afrikanischen Schweinepest festgestellt (wir berichteten). Nun wurde in den Ruhner Bergen im Landkreis Ludwigslust-Parchim nahe Maritz ein toter Frischling gefunden. Das Schweriner Agrarministerium bestätigte daraufhin nach Untersuchung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dass das die gefährliche Krankheit bei dem Jungtier nachgewiesen wurde.

Schnelle Reaktion zur Eindämmung von ASP

Der Frischling wurde während einer Drückjagd von Jägern bereits verstorben gefunden worden, so das Ministerium. So soll das in etwas 20 Kilogramm schwere Stück Schwarzwild zu diesem Zeitpunkt erst kurze Zeit tot gewesen sein. Nach der Bestätigung von ASP soll jetzt schnell gehandelt werden.

Laut  Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) soll nun um den Fundort des Kadavers ein Zaun mit drei Kilometer Radius errichtet werden. Alle Wildschweine, die sich in diesem Gebiet aufhalten, wolle man entnehmen und entsorgen. Der Minister betonte, dass es jetzt besonders wichtig sei, die Ausbreitung des Virus‘ aus diesem Gebiet zu verhindern.

Sorge beim Landesjagdverband

Für Volker Böhning, Präsident des Landes- und des Bundesjagdverbandes, könnte diese Maßnahmen bereits zu spät kommen. Der Fundort des Kadavers sei über 150 Kilometer vom nächsten ASP-Fall in Brandburg entfernt. Es sei also davon auszugehen, dass sich die Seuche bereits weiter unter Wildschweinen ausgebreitet hat. Mit weiteren Fällen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sei also zu rechnen, so Böhning.

Drückjagden auf Schwarzwild weiterhin durchführen

Aufgrund der angespannten Situation werden jetzt die geschätzten 30.000 Hausschweine in der Region stark überwacht. Bisher gebe es zumindest noch keine Hinweise auf weitere ASP-Fälle bei Hausschweinbeständen. Deshalb werden aber besonders die Jäger angehalten, Drückjagden auf Schwarzwild durchzuführen. Für zur Strecke gebrachtes Wild, das nicht verarbeitet werden kann, wird das Land weiterhin 100 Euro pro Wildschwein entschädigen.

Quelle: bmel.de