Grafenwöhr gewinnt UN-Preis

Eine Sieg für die Jagd: Das Rotwildmanagement in Grafenwöhr ist Monatssieger.

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© Diana Parkhouse/Unsplash

Im Bundesforstbetrieb Grafenwöhr (BFB) leben rund 5500 Rothirsche. Dort lebt das Wild – wie von der Natur vorgesehen – auf großen offenen Flächen.

Für dieses Offenlandmanagement kann der BFB nun einen Preis der Vereinten Nationen gewinnen. Doch dafür brauchen Forst und Rotwild ihre Hilfe.

UPDATE: Grafenwöhr und Forschungsprojekt sind Monatssieger

3.186 Personen stimmten ab und wählten das Forschungsprojekt „Wo Rothirsche die Landschaft pflegen; Offenlandmanagement auf dem TÜP Grafenwöhr“ auf Platz 1. 3.186 Personen stimmten ab. Eine beachtliche Zahl. Damit hat Grafenwöhr das insgesamte zweitbeste Stimmenergebnis überhaupt – unter 80 wählbaren Projekten!

Rotwildmanagement für UN-Preis nominiert

Auf den rund 23.ooo Hektar des BFB Grafenwöhr (Bayern) forschten bereits in den letzten Jahren Wissenschaftler. Im Projekt „Wo Rothirsche die Landschaft pflegen“ wiesen die Forscher nach, das auch wildlebende Tiere geeignet sind, um Offenlandflächen zu managen. Rotwild beweidete die untersuchten Flächen extensiv und half so, eine Verbuschung der Landschaft zu vermeiden. Damit ist Rotwild nachgewiesen ein positiver Faktor für die Biodiversität von freien Flächen. „Wir haben hier einen doppelten Effekt: Sie pflegen das Offenland, sind Wegbereiter für viele seltene Arten und gleichzeitig wird der Wald verschont und kann sich optimal naturnah entwickeln“, weiß Ulrich Maushake, Leiter des Bundesforstbetriebs Grafenwöhr.

Bereits letztes Jahr zeichneten die Vereinten Nationen den BFB Grafenwöhr für das Projekt mit dem Preis UN-Dekade der biologischen Vielfalt aus. Auch 2020 besteht die Chance für Grafenwöhr, einen Preis zu gewinnen. Das Projekt nimmt an der Wahl zum Monatsprojekt Februar 2020 teil. Gewinnt es diesen, besteht die Möglichkeit zum Projekt des Jahres zu werden. Damit wäre der Jagd ein Bärendienst getan.

Möglicher Gewinn ein Impuls für die Jagd

Das Wildtiermanagement des Bundesforstbetriebs ist darauf ausgerichtet, den Rothirschbestand in den offenlandgeprägten Kernbereichen des Truppenübungsplatzes zu konzentrieren. Die Jagd beschränkt sich dort auf nur wenige Tage im Jahr, meistens Drückjagd. Ein Sieg in der Ausschreibung bietet die Chance, die Sinnhaftigkeit von Jagd einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen. Denn nur durch die Arbeit der Berufsjäger, Forstwirte und Förster des Betriebs ist das Projekt erst möglich geworden. Die Rolle der Jagd sollte dabei nicht unterschlagen werden.