JÄGER Ausgabe 10/23 Brunftbetrieb

Wir haben alle irgendwann einmal mit der Jagd angefangen. Ob nun als junger oder schon reiferer Jungjäger, irgendwann fällt jeder in diese Rubrik. Wie war das bei Ihnen? Klassischer Kurs bei der regionalen Verbandsgruppe? Zeitlich abgespeckter Kurs bei einer überregionalen Jagdschule? Oder dann doch der schnelle Zwei-Wochen-Kurs? Am Ende gab es einen Jagdschein. Doch dieser macht noch lange keinen Jäger. Jagd ist Handwerk. Handwerk hat Standards.

Der frisch gedruckte Jagdschein dann doch nur ein Dokument, das eine gewisse Ersttagskompetenz bescheinigen soll. In der Praxis lernen müssen am Ende alle. Hierfür braucht es aber auch Möglichkeiten und da scheinen wir in unseren Revieren langsam an die Grenzen zu kommen. Noch um die Jahrtausendwende war der Ruf nach neuen Jägern laut. Viele folgten und inzwischen nähern sich die Jägerzahlen neuen Höchstständen. Die Argumente, die wir über die Jahre verkündet haben, scheinen zu wirken. Aber verfangen sie vielleicht zu gut? Erst im Frühjahr saß ich als Prüfer in einer Jagdscheinprüfung. Ein gewisser Anteil der Prüflinge bestand die mündliche Prüfung nicht. Zu groß waren die Lücken bei Waffenkunde und Verbraucherschutz aber auch banaler Wildbiologie…

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