Großbritannien legt vor: Wildfleisch in Kitas

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Kitas in Großbritannien bieten zukünftig Wildfleisch an. (Foto: Pixabay.com/ RitaE)

In Kindertagesstätten in England soll es zukünftig Wildfleisch geben. So wird das praktische mit dem nützlichen verbinden. 

Großbritanniens Wildbestände sind außer Kontrolle geraten. Die Bestände sind so hoch wie zuletzt vor 1.000 Jahren. Die Tiere sorgen für erheblichen Schaden und erhöhen zudem das Risiko im Straßenverkehr. Nun sollen Kitas von dem hochwertigen Fleisch profitieren und die Wildbestände gleichzeitig reduziert werden. Eine Win-Win-Situation.

Wildfleisch in Kitas

Dass Wildfleisch gesünder ist als kommerziell hergestelltes Fleisch ist kein Geheimnis. Frei von Hormonen und Antibiotika ist es zudem ein nachhaltiges Lebensmittel. Die Kinder in den Tagesstätten der englischen Grafschaften Dorset und Hampshire bekommen zukünftig Wildfleisch in Form von unterschiedlichen Gerichten. Das Ganze wurde von der Initiative „eat wild“ zusammen mit dem Betreiber der Kitas in die Wege geleitet.

Zu viele Wildtiere

Der Inselstaat leidet seit einiger Zeit und Tee hohen Wildbeständen. Rot-, Dam-, Rehwild und Muntjaks sind für massive Schäden verantwortlich. Landwirte klagen über Ernteverluste und Schäden auf den Feldern und Wiederaufforstungen sind fast nicht möglich. Zudem kommt es jährlich zu Wildunfällen, die Fahrzeugschäden in Höhe von über 52 Millionen Euro verursachen. Dabei sterben jährlich zwischen 10 und 15 Menschen.

Keine natürlichen Feinde für das Wild

Den Tieren fehlen die natürlichen Feinde. Wölfe und Bären sind schon lange nicht mehr in Großbritannien vorhanden und sollen auch – im Gegensatz zum Luchs – nicht wieder angesiedelt werden. Zudem steht den Tieren schier unbegrenzt Nahrung zur Verfügung. Das ganze Jahr über wird Getreide angebaut. Winterfrüchte sind für das Wild eine willkommene Äsung in der sonst kargen und kalten Jahreszeit und die bewaldete Fläche nimmt stetig zu.

Abschuss zu gering

Jährlich werden bis zu 350.000 Tiere erlegt. Laut Experten sei das viel zu wenig – es sollten bis zu 750.000 Tiere sein.

Mit dem Verzehr von Wildbret in Kitas soll zudem eine Trendwende starten und die Nachfrage angekurbelt werden. Wenn mehr Wildbret konsumiert wird, stabilisieren sich auch die Preise und die Jäger sind motivierter, mehr zu erlegen. Ob die Rechnung aufgeht bleibt abzuwarten.