Neue Technik für die Jagdvorbereitung: Die digitale Revierkarte

Bei aller Nostalgie: Smartphones und mobile Anwendungen setzen nun den Siegeszug des Handys in heimischen Revieren fort.

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Bei aller Nostalgie: Umständliche Absprachen und aufwändige Zettelwirtschaft erleichtern den Jagdbetrieb nicht.

Smartphones und mobile Anwendungen setzen nun den Siegeszug des Handys in heimischen Revieren fort.

„Am Gedenkstein gabelt sich der Weg. Dort biegst du rechts ab, nach etwa 400 Metern kommt links ein kleiner Pirschpfad. Bitte nicht zu spät abbiegen, sonst machen wir uns strafbar. Wer an solchen Einweisungen Freude hat, der ist womöglich doch eher altes Eisen als alter Hase. Denn im Blindflug durch fremde Reviere zu stolpern, ist ebenso unerfreulich wie versehentliche Wilderei. Veraltetes, skizzenartiges Kartenmaterial hilft oft nur denen, die sich ohnehin in ihrem Revier auskennen, und aufwändige Luftbilder galten lange als Mangelware. Das erkannte auch der passionierte Jäger Peter Braun-Himmerich. Also tüftelte er an einer marktfähigen Lösung für aktuelles Kartenmaterial und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Unter der Internetadresse www.Revierkarte.de können Revierinhaber sich seit 2006 eine maßgeschneiderte Topografie ihres Jagdbezirks anfertigen lassen. Dafür verwendet der Berliner aktuelle Luftbilder, die, wie er betont, oft eine andere Landschaft abbilden als die etwa zehn Jahre alten Google-Aufnahmen. Anschließend werden Wege, Wasserläufe, Grenzen und revierbezogene Daten farblich eingearbeitet. Auch Streckenplätze oder Wildwechsel können wir sichtbar machen, betont Braun-Himmerich, der die Karten zudem auf Wunsch regelmäßig aktualisiert.
Nachdem alle Wünsche berücksichtigt und eingearbeitet sind, bekommen seine Kunden ein Kartenset zugesandt, das beeindruckt: Scharfe Luftbilder auf unverwüstlichem PVC in drei Größen bis zum Rucksackexemplar. Mit einem Basispreis von 889 Euro verlangt Revierkarte.de seinen Kunden allerdings echte Investitionsfreude ab. Im Paket enthalten ist auch eine Digitalversion der Revierkarte. Damit lassen sich beispielsweise Hochsitze am PC je nach Wind farblich markieren oder Kartenausschnitte für Mitjäger ausdrucken.

Die Revierkarte fürs iPhone

Zum Aufpreis von 99 Euro bietet das Berliner Büro nun auch eine iPhone-Anwendung an. Das digitale Kartenmaterial wird dabei einmalig auf dem Endgerät gespeichert, so ist stets Verfügbarkeit sichergestellt. Sobald im Revier angekommen, bedeutet die GPS-Navigation dem Nutzer, wo genau er sich befindet. Eine interessante Option, nicht nur für Jungjäger, die mit der Technik vielleicht weniger fremdeln als mit dem Revier. Jäger, die im Revier von niemandem geortet oder erreicht werden möchten, dürften aber auch an einer einfachen Revierkarte von Peter Braun-Himmerich Freude haben.