Wolf reisst 34 Schafe trotz Schutzhunden

Ein Wolf reisst 34 Schafe im Landkreis Ludwigslust-Parchim trotz Schutzhunden. Zusätzlich wurden 11 weitere Schafe schwer verletzt.

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An der Rögnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist es passiert: Ein Wolf reisst 34 Schafe einer 600 – köpfigen Herde. 

Laut einer Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern  sind die Risse in der Nacht  zum 31. Oktober geschehen.

 Zusätzlich zu den 34 getöteten Schafen wurden mindestens 11 weitere teils schwer verletzt. Einige weitere Tiere galten heute am Mittag noch als vermisst.

Gutachter bestätigt: Wolf reisst 34 Schafe

Ein Wolf reisst 34 Schafe im Landkreis Ludwigslust-Parchim trotz Schutzhunden. Zusätzlich wurden 11 weitere Schafe schwer verletzt.

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Der von dem Schäfer herbeigerufene Rissgutachter bestätigte, dass es sich bei der Attacke um einen Wolfsangriff handelte. Obwohl die Herde nach den Vorgaben des Landes zum Schutz vor Wölfen gezäunt worden war und auch von Herdenschutzhunden begleitet wurde, gelang es den Grauhunden in die Herde einzudringen.

Ein Teil der Schafe hatte bei dem Angriff in Panik  den Zaun niedergedrückt, war ausgebrochen und über etwa sieben Kilometer entlang des Flusses Rögnitz geflüchtet.

 Mehrere Rudel verdächtig

In dem betroffenen Gebiet sind zwei Wolfsansiedlungen nachgewiesen und genetisch erfasst. Neben dem Kallißer Rudel kommt auch ein im Amt Neuhaus ansässiges Wolfspaar als Verursacher des Rissvorfalls in Betracht. Beide stammen aus der Region des Truppenübungsplatzes in Lübtheen.

Der beauftragte Rissgutachter sicherte Spuren, um mit einer genetischen Untersuchung klären zu können, welches Rudel an dem Angriff beteiligt war. Die Untersuchungen dauern gegenwärtig noch an.

Ein Wolf reisst 34 Schafe im Landkreis Ludwigslust-Parchim trotz Schutzhunden. Zusätzlich wurden 11 weitere Schafe schwer verletzt.

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 FDP fordert Jagd auf Wölfe

Nach einem verspätet bekannt gewordenen Wolfsangriff mit mindestens 13 toten Schafen im Sommer nahe Rostock hatte die FDP bereits vor Wochen gefordert, die Jagd auf das Raubtier zu eröffnen. Der Wolf sei schon lange kein exotischer Besucher mehr, so der Bundestagsabgeordnete Hagen Reinhold aus Wismar.

Wolfsangriffe auf Nutztiere häuften sich, der Wolf müsse als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen werden. Die FDP habe dazu im Januar einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der aktuell im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit behandelt werde.

Ein Wolf reisst 34 Schafe im Landkreis Ludwigslust-Parchim trotz Schutzhunden. Zusätzlich wurden 11 weitere Schafe schwer verletzt.

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 Experten einig

Die Anhörungen der hinzugezogenen Sachverständigen seien nahezu einstimmig, erklärte Reinhold weiter. Sie besagten, dass Jäger den Wolf wieder legal bejagen müssen. Der Bundestagsabgeordnete fordert außerdem eine Beweislastumkehr für Wolfsgeschädigte. Es könne nicht sein, dass Geschädigte Monate auf ein genetisches Gutachten warten müssen, um ihren Anspruch auf Ausgleichszahlungen geltend machen zu können.

 Traurige Gewissheit

In Sachsen-Anhalt gelang einem Jäger laut Bild und Mitteldeutscher Zeitung eine Dokumentation der besonderen Art. Er konnte in der Wärmebildkamera festhalten, wie ein Wolf über einen 90 Zentimeter hohen Elektrozaun springt und dann ein Schaf nach dem nächsten reißt.

Dieses sogenannte Surplus-killing ist typisches Wolfsverhalten. Dass Wölfe solche und noch höhere Zäune mühelos überwinden können, wurde ebenfalls lange vermutet. Jetzt ist es Gewissheit.

Neun Tiere fielen dem Grauhund in dieser Nacht zum Opfer.