Reiter in Sorge vor dem Wolf

Reiterpräsident mit Kompromissvorschlag: Er fordert, Isegrim auf ehemaligen Truppenübungsplätzen der Bundeswehr oder in Staatsforsten von mindestens 10.000 Hektar eine Heimat zu bieten.

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Reiterpräsident zu Rantzau ©Julia Rau

Reiter in Sorge vor dem Wolf 

„Den zutraulichen Wolf, der auf das Kommando des Menschen hört und nicht seinem Jagdtrieb nachgeht, wird es nicht geben.“

Breitenburg (Schleswig Holstein): Pragmatische Worte von Pferdezüchter Breido Graf zu Rantzau, die er am 22.Mai 2015 gegenüber der Norddeutschen Rundschau äußerte. Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung betrachtet die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland mit Sorge, was angesichts der jüngste Wolfsrisse verständlich ist.

Für ihn besteht die Gefahr nicht nur im möglichen Verlust seiner Tiere. Sollten seine Pferde vor Isegrim von der Koppel flüchten, gefährden sie den Straßenverkehr.Und dennoch hält er ein Zusammenleben von Wolf und Mensch für möglich, allerdings in geregelten Maßstäben und nicht mit den derzeit angestrebten Bestandszahlen der Graupfote.

„Was vor 150 Jahren wohl gegangen ist, geht in der Zivilisation nicht (…) Geplant ist aber, den Bestand auf 3.500 bis 4.000 Wölfe anwachsen zu lassen.“

Allein die Einfriedung von Ländereien würde Unsummen verschlingen und käme „einer Enteignung“ gleich, so der Reiterpräsident. Er fordert, Isegrim auf ehemaligen Truppenübungsplätzen der Bundeswehr oder in Staatsforsten von mindestens 10.000 Hektar eine Heimat zu bieten. Den in der Kulturlandschaft herumstreifenden Wölfen soll jagdlich Einhalt geboten werden, findet der Pferde- und Landwirt.„Wenn er zu uns in die Zivilisation kommt, muss er jagdbar sein, denn sonst wird er auch zu einer Gefahr für den Menschen.“

Das staatlich ausgewiesene Schutzgebiete besser als eine unkontrollierte Verbreitung der Graupfote sind, liegt auf der Hand. Die Bejagung des Wolfes zur Regulierung des Bestandes zum Schutz von Mensch und Tier ist ein stichhaltiges Argument. Die Bejagung als verlässliches Mittel um dem Wolf Schranken aufzuweisen, ist eine Tatsache. Dass mittlerweile Pferdewirte, Weidetierhalter und Landwirte die Ausbreitung Isegrims durch die Jagd kontrolliert wissen möchten, zeigt vor allem eines: Das Wolfsmanagement von NABU und Umweltministerien ist gescheitert. Gescheitert deshalb, weil man diejenigen nicht bedacht hat, die von den unangenehmen Folgen des Wolfes betroffen sind und die sich nun an diejenigen wenden, die sachlich und fachlich guten Naturschutz bieten: uns Jäger.