Wolfsbrücken über ASP Zäune – Wo soll das enden?

Es gibt Situationen in denen man einfach nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Da werden tausende Kilometer mit teuren Zäunen versperrt und dann baut man nachträglich Brücken über diese 1,20m hohen Zäune, damit hoffentlich alle Tiere außer das Schwarzwild über die Hindernisse wechseln können.

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Für die grauen Räuber gelten andere Gesetze. Foto: Pixabay

Wolfsbrücken

Ein Post in den neuen Medien sorgt momentan für Furore. Ein User stellte dort Bilder von Brücken aus Holzstämmen über den ASP-Schutzzaun online und äußerte sich dazu folgendermaßen: „Jetzt schlägt es dem Fass den Boden aus! Erst wird für Millionen von Euro eine Vielzahl an Zäunen zum angeblichen Schutz und zur Eindämmung der ASP gebaut,,an dem das ganze Niederwild zugrunde geht und der Nachwuchs von Reh und Rotwild nicht darüber kommt und jetzt werden zum Schutz der Wölfe (!!!!) solche Übergänge über eben diese Zäune gebaut ….. Gibts in diesem Land eigentlich überhaupt noch politische Entscheidungsträger die normal denken!? Entweder Zaun und Räumliche Trennung, oder Zäune komplett weg …. Aber so einen Schwachsinn, das ist ja wohl die Verarsche schlechthin!“

Einfach mal machen

In Anbetracht des veröffentlichten Bildes und der gesamten Aktion fragt man sich, ob vielleicht schon der 1. April ist.

Der Presse gegenüber gab Franz Graf von Plettenberg vom zuständigen Bundesforstbetrieb Lausitz bekannt, dass der Bau der Konstruktionen mit den Veterinärbehörden vor Ort abgestimmt sei und die Brücken hauptsächlich dem Wolf dienen, aber dass auch andere Tiere wie beispielsweise Kitze, Kälber, Hase und Fuchs davon profitieren würden. Er gehe davon aus, dass die Sauen und andere Huftiere diese Querungshilfen nicht nutzen würden und beruft sich dabei auf Forschungsergebnisse. In Bezug auf die Sauen würde man die Wolfsbrücken mithilfe von Wilkameras überwachen, um herauszufinden, ob die Tiere die Brücken passieren werden, so Graf von Plettenberg.

Während bisher insgesamt wenig Interesse daran gezeigt wurde, wenn sich Wildtiere im ASP-Schutzzaun verfangen und teilweise darin verenden, ist die Wanderung von adulten und die eventuelle Abwanderung von jungen Wölfen anscheinend das Risiko wert, dass sich die Seuche weiter ins Land trägt. Ob die unregelmäßig aneinander geschraubten Stämme den gleichen Effekt wie eine Viehsperre/Viehgitter haben, sei mal dahingestellt. Falls dies dennoch der Fall sein sollte, dann wird sämtliches Schalenwild diese Konstruktionen sicherlich meiden. Es bleibt in diesem Fall eigentlich nur ein Begünstigter übrig. Die Frage ist doch: Muss man direkt am ASP-Zaun ausprobieren, ob eventuell doch Schwarzwild über diese Brücken wechseln kann. Hätte man dies nicht im Vorfeld schon mit weniger Risiko in einer anderen und sicheren Umgebung testen können? Isegrim jedenfalls kann dank der Wolfsbrücken ein paar Kalorien einsparen, da er jetzt nicht mehr springen muss.

Man bekommt das mulmige Gefühl, dass hier der Schutz des Wolfes deutlich in den Vordergrund rückt. Die weiterhin drohende Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest scheint leider von manchen nicht wirklich ernst genommen.