Wolf vor Hamburg gesichtet

Bis vor die Tore der Hansestadt hat es nun ein Grauhund geschafft. Geistesgegenwärtig fotografierte Familienvater Jörg W. das Tier. Woher es stammt, ist bislang unklar.

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Die Familie traute ihren Augen kaum: In der Nähe des Rangierbahnhofs Maschen, unmittelbar vor den Toren Hamburgs begegneten sie einem wilden und leibhaftigen Wolf. Jörg W., der mit seinen Kindern seine neue Kamera testen wollte, betätigte gerade noch rechtzeitig den Auslöser. 

Der ehrenamtliche Wolfsberater Uwe Martens aus Niedersachsen erläuterte, dass der junge Wolf mittlerweile weiter südlich unterwegs sei. Zuletzt gesehen wurde er nahe des riesigen Truppenübungsplatzes Munster. „Das ist kein verspäteter Aprilscherz“, betonte er. „Wir hoffen, dass der Wolf eine ungestörte Ecke in Niedersachsen findet, vielleicht sogar einen Partner.“
Noch ist unklar, woher der Wolf kommen könnte. Das nächste Wolfsrudel lebt laut Wolfsbüro Lupus in Altengrabow, Sachsen-Anhalt. Dort seien im vergangenen Jahr acht Welpen zur Welt gekommen.  Ebenso gut aber könne der junge Wolf aus der Lausitz oder aus Polen stammen, hieß es dort. Dass es ein Jungtier ist, sei an der buschigen Decke zu erkennen. 
Inka Burow, aus dem niedersächsischen Umweltministerium, gab zu Protokoll: „Wir hoffen, dass der Wolf eine ungestörte Ecke findet. Das ist der erste eindeutige Nachweis seit Jahren. Wir haben das erwartet. Niedersachsen ist mit dem Wolfskonzept darauf vorbereitet.“ Das Konzept sieht Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren sowie Ausgleichszahlungen bei Schadensfällen durch das Land vor. Seit 2007 kommen wieder Wölfe in Niedersachsen vor. Damals hatte ein Jäger beim Frühansitz auf der Schießbahn des Rüstungsherstellers Rheinmetall in Unterlüß einen Wolf fotografiert – eine kleine Sensation. (Redaktion JÄGER)