Wildkameras entwendet- Dieb überführt

camera-2484239_1920

Oft verschwindet statt der SD-Karte, die ganze Kamera Foto: Pixabay

Jeder Jäger, der Wildkameras nutzt, kennt die latente Gefahr: die Wildkamera wird entwendet. Egal ob günstiges Model oder teures Hightechprodukt: der Ärger ist immer groß.

Ob zufällig von jemand „gefunden“ oder doch gezielt entwendet, bleibt oft unklar, da die „Täter“ selten überführt werden.

Immer wieder Wildkameras entwendet

Umso kurioser ist ein Fall aus dem sächsischen Pöhla (Erzgebirgskreis). Im Bereich des Jagdrevieres wurden immer wieder SD-Karten aus Wildkameras entwendet, Wildkameras selbst verschwanden oder Ansitzeinrichtungen wurden beschädigt.

Der im Revier tätige Jagdaufseher Wilhelm Bernstein, ebenso Vizepräsident des sächsischen Landesjagdverbandes, wollte den fortwährenden Störungen des Jagdbetriebes auf den Grund gehen.

So wurde eine Kanzel und deren Umfeld mit mehreren Wildkameras ausgestattet. Eine „Opferkamera“ wurde mit einem kleinen GPS-Sender, wie er für die Jagdhundeortung Verwendung findet, präpariert und an einer bekannten Kirre platziert. Zwei Funkwildkameras wurden zur Überwachung des Kirrbereiches auf der Kanzel postiert.

Bereits nach kurzer Zeit wurde „Alarm“ ausgelöst.

Eine männliche Person machte sich an der Opferkamera zu schaffen. Als diese entwendet wurde, war dies durch den Sender und Bildmaterial der anderen Kameras gut nachvollziehbar. Der Dieb schien jedoch bemerkt zu haben, dass er von einer Kamera auf der Kanzel abgelichtet wurde.

Verdacht geschöpft

So fuhr er Werkzeug holen und erschien kurze Zeit später , um die Kanzel gewaltsam zu öffnen. Da die noch vorhanden Kameras ihre Bilder funkten und der GPS-Sender ein genaues Bewegungsprofil lieferte, war der Jagdaufseher stets über alles im Bilde. Letztendlich hielt die Kanzeltür den Bemühungen des Diebes nicht Stand und auch die Funkkameras wurden mitgenommen. Wilhelm Bernstein hatte jedoch längst einen bekannten Jäger und Landwirt, der selbst Mitglied der örtlichen Jagdgenossenschaft ist, auf den übersendeten Bildern erkannt.

Späte Reue?

Was jedoch anschließend passierte, damit hatte sicherlich niemand gerechnet. Seiner Beute sicher musste der Langfinger wohl Verdacht geschöpft haben, denn die Fotofallen waren noch zusätzlich mit einem färbenden Pulver (Diebespulver) versehen. Der Versuch die entwendete Technik dem Revierpächter zurückzubringen misslang. Der „reuige“ Sünder verschaffte sich daraufhin widerrechtlich Zutritt zu der Wildkammer des Revierpächters und legte die Beute dort einfach ab. Auch eine 4 Wochen zuvor verschwundene Wildkamera wurde mit abgegeben.

Gebracht hat es vorerst wenig, denn bei der Staatsanwaltschaft wurde Anzeige wegen Eigentumsdelikten erstattet und bei der Unteren Jagdbehörde des Kreises ging eine Anzeige wegen „Störung der Jagd“ ein.