Verhalten des Wildes im Schuss – Eine Übersicht

Bald startet die Saison und wir geben Ihnen eine Übersicht, mit der Sie die richtigen Schlüsse aus dem Verhalten des Wildes nach der Schussabgabe ziehen.

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Der Schuss bricht und der Bock springt ab. Jetzt gilt es die Schusszeichen gut zu deuten. (Foto: Pixabay)

Vor dem Schuss

Wild tritt aus dem Bestand und zieht auf die Fläche. Da macht auch der leichte Wind nichts. Der Bock passt – behutsam wird die Waffe in den Anschlag genommen, um einen Schuss anzubringen. Der Schuss bricht und der Rehbock springt ab. Das Jagdfieber lässt den Körper beben und ein gewisser Unglaube macht sich breit. Schnell ist die kritische Frage gestellt, ob wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist und es wird hinterfragt, wie abgekommen wurde. Nun gilt es Ruhe zu bewahren und vor allem dem Wild im vermeintlichen Wundbett Ruhe zu gewähren. Nachfolgend geben wir Ihnen eine Übersicht, wie sich Wild nach dem Schuss bei welchen Treffersitz verhält:

Weidwund

Zeichnen im Schuss: Das Stück bricht im Schuss zusammen, bei stärkeren Kalibern, und geht dann langsam mit krummem Rücken ab. Am Anschuss findet man häufig Gescheide, Pansen und dunklen Schweiß.

Verhalten Jäger: Nach vier Stunden den Hund an den Riemen nehmen und die Nachsuche beginnen. Auf der Fährte findet man oft viel Schweiß, zum Teil mit Gescheide vermischt.

Laufschuss

Zeichnen im Schuss: Leichtes Zusammenzucken oder Zusammenbrechen, je nach Trefferlage. Danach schlagartige Flucht. Der verletzte Lauf wird geschont oder hängt deutlich sichtbar am Wildkörper. Am Anschuss findet man Schnitthaar und Knochensplitter.

Verhalten Jäger: Professionelles Nachsuchengespann suchen lassen. Selbst nur, wenn Sie Erfahrung haben.

Krellschuss

Zeichnen im Schuss: Oft bricht das Stück am Anschuss zusammen. Je nach Trefferlage hebt es das Haupt. Es wird jedoch zügig versuchen, den Anschuss zu verlassen. Anfänglich langsame Flucht wird immer zügiger, mit wenig Schweiß.

Verhalten Jäger: Bei einem Krellschuss einen Profi nachsuchen lassen.

Lungenschuss

Zeichnen im Schuss: Leichtes Hochspringen oder Abgehen des Wildes mit tiefem Haupt.

Verhalten Jäger: Einen Moment ­warten. Dann können Sie die kurze Totsuche aufgrund von viel Schweiß oft auch mit Lungenstücken mit Ihrem Hund nachsuchen oder selbst aus­gehen, falls kein Hund vorhanden ist.

Leberschuss

Zeichnen im Schuss: Zusammenbrechen oder langsames Wegziehen des Stückes. Dunkelroter Schweiß am Anschuss, gegebenenfalls mit Leberstücken.

Verhalten Jäger: Bei viel Schweiß auf der Fährte können Sie es mit Ihrem Hund versuchen. Geben Sie dem Stück jedoch Zeit, krank zu werden und zu verenden – in der Regel vier Stunden.