Scheulose Caniden – Wölfe dringen in Scheune vor

Im sächsischen Gablenz, im Landkreis Görlitz, haben sich Wölfe in einem Heulager eingeschoben und suchen offensichtlich Schutz vor der Kälte. Offensichtlich sind die Caniden, ähnlich wie bereits ein Wolf in der Region Radeberg, an Räude erkrankt. Das Monitoring wurde eingeleitet.

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Der Wolf verhält sich nicht nur auffällig, nein, die Tiere erkranken auch immer häufiger an Räude. Foto: Unsplash

Caniden im Heulager

In der vergangenen Woche entdeckten die Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebes in Sachsen einen Wolf. Der Canide kam am Morgen des 14. und 15.12. aus einer Scheune, in welcher Heu lagert. Ereignet hat sich der Vorfall bei Gablenz im Landkreis Görlitz. Nun nimmt die Fachstelle Wolf das Monitoring auf. Wenngleich die Scheune offen war, diente sie doch dem Lagern von Geräten und Heu. Es fand sich jede Menge Losung der großen Räuber, die Caniden scheinen sich häuslich niedergelassen zu haben.

Mehrere Wölfe in Scheune bestätigt

Die Monitoringmaßnahmen ergaben nun, dass sich mehrere Jungtiere in der Scheune aufhalten. Eine Wildkamera bestätigte, dass es sich um mindestens zwei Tiere handelt. Hinzu kommt, dass die Caniden von Räude befallen sind. Die Wölfe nutzen die Scheune als trockenen Schlafplatz, solange dort über einen längeren Zeitraum Ruhe herrscht. Derzeit gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Tiere die Nähe zum Menschen suchten. Sollten sich die Tiere dennoch nähern, wird von der Fachstelle empfohlen, die Caniden durch lautes Rufen und Klatschen zu vertreiben.

Immer mehr Zusammenstöße in Sachsen

Doch die Caniden scheinen auch in anderen Teilen Sachsens keine besonders große Scheu vor dem Menschen zu verspüren. So wurden weitere Sichtungen gemeldet. Anfang Dezember wurde in der Region Radeberg ein, laut zuständiger Stelle offensichtlich stark an Räude erkrankter, Wolf gesichtet. Auch dieser hatte sich in einem Heulager eingeschoben. Nachdem das Tier einige Tage lang beobachtet wurde, blieben die Sichtungen nach dem 14.12.2022 aus. Die Behörde geht nun davon aus, dass der Canide eingegangen ist. Je höher die Bestände sind, desto wahrscheinlicher ist auch eine Erkrankung. Das Risiko ist hoch. Ähnlich wie beim Fuchs erleiden die Tiere einen langen, qualvollen Tod, da sich die Milben langsam unter die Haut fressen und meist das Eingehen des Caniden zur Folge haben. Auch das ist ein Aspekt, den man bei der Verträglichkeit von Wolfsdichten berücksichtigen sollte.