Neue Territorien – Isegrim breitet sich weiter aus

Die Anzahl der Wölfe nimmt weiterhin zu und dementsprechend breiten sich die Tiere weiter aus. Neue Territorien in der Bundesrepublik werden daher Stück für Stück erschlossen.

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Die Anzahl der Wölfe nimmt weiterhin zu und dementsprechend breiten sich die Tiere weiter aus. Neue Territorien in der Bundesrepublik werden daher Stück für Stück erschlossen. Foto:Pixabay

Wolfsterritorien

Seit Anfang März häufen sich wieder die Meldungen über neue Wolfsterritorien in der Bundesrepublik. So wurde zum Beispiel der „Colditzer Forst“ in Sachsen zu Beginn des Monats als neues Territorium für ein Wolfspaar durch das dortige Landesumweltamt in Dresden bekannt gegeben. Auch in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Wahlitz und in der Region um Fulda im Bundesland Hessen sind jetzt Neuansiedlungen der Grauhunde durch die jeweiligen Landesämter bestätigt.

Wolfmonitoring

Die Tiere breiten sich mit zunehmender Anzahl immer weiter aus und erschließen sich dabei neue unbesetzte Gebiete. Im Bericht der Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. zum Wolfsmonitoring (VI Quartal 2021) heißt es, dass die Grauhunde sich durch die Unterschutzstellung in Deutschland zurzeit auf natürliche Weise ausbreiten können. Die Autoren erläutern, dass aufgrund ihres großen Ausbreitungspotentials, der hohen Anpassungsfähigkeit und der hohen Reproduktionsrate  zu erwarten sei, dass diese Tierart in den nächsten Jahren die Mehrheit der deutschen Bundesländer sowie die angrenzenden Staaten wiederbesiedeln wird.

Der Bericht legt ebenso offen, dass alleine in Niedersachsen im letzten Quartal 2021 ingesamt 1185 Sichtungen von Wölfen gemeldet wurden. Die meisten definitiv Bestätigten Meldungen kommen aus der Jägerschaft. Bilder von Wildkameras sind hier oft das beste Beweismittel. Gefundene Haare oder Wildtierrisse führen eher selten zu einer definitiven Bestätigung eines Wolfes. Knapp 90% aller Meldungen kommen laut dem Quartalsbericht nicht von Wolfsberatern.

Territorien – Auf der Suche

Oft beruhen diese Meldungen und Sichtungen auch auf durchwandernden Tieren. Diese meist jungen Wölfe sind auf der Suche nach neuen Territorien und Partnern, um ein neues Rudel zu gründen. Gerade in Nordrhein-Westfalen werden immer wieder durchziehende Tiere aus belgischen und niederländischen Rudeln nachgewiesen. Diese Tiere haben sich bisher jedoch nie fest niedergelassen und ziehen mit der Zeit weiter. Ein bekannter Vertreter ist der Rüde mit dem Laborkürzel GW1924m. Dieses Tier stammt ursprünglich aus einem belgischen Rudel und konnte mehrfach in NRW bei Aachen nachgewesen werden. Mittlerweile zieht es den Grauhund in die Eifel und man darf gespannt sein, wo er ein Territorium finden wird.