Michaela Kaniber – Ministerin fordert Wirtschaftswald – Bayern

Bayerische Forstministerin Michaela Kaniber fordert weniger Stilllegungsflächen und mehr Wirtschaftswald! Dabei sieht sie vor allem den Bund in der Pflicht.

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Fotos: Hauke Seyfarth / StMELF

Michaela Kaniber will keine weiteren Stillegungsflächen

Die Ministerin Michaela Kaniber will mehr Wirtschaftswald. Im Vorfeld der heutigen Sonder-Agrarminiserkonferenz äußerte sie sich zur Zukunft der Wälder. Sie erwarte sich eine klare Weichenstellung für eine aktive Bewirtschaftung der Wälder, so Michaela Kaniber. Der Grund? Es gelte Rohstoffsicherheit und regionale Lieferketten sowie eine unabhängige Energierversorgung sicherzustellen, das zeige insbesondere der Krieg in der Ukraine. Vor allem könne man es sich nicht leisten, durch Einschränkungen der Waldnutzung den Umwelt- und klimafreundlichsten Rohstoff Holz auszubremsen. Man müsse über die Waldwirtschaft eine verbesserte Artenvielfalt erreichen und so die Stilllegung weiterer Wälder verhindern.

Diese Maßnahmen sollen umgesetzt werden

Die bayerische Forstministerin sieht den Bund hier in der Verantwortung.  Dieser müsse die Holzbauinitiative aus dem Koalitionsvertrag umsetzen. Kaniber: „Unsere Wälder sind der wichtigste Klimaspeicher, den wir haben. Aber der positive Klimaeffekt ist nochmals weit größer, wenn wir nicht nur die Bäume wachsen lassen, sondern auch das ständig nachwachsende Holz aus den Wäldern konsequent weiternutzen.“ So soll CO2 der Atmosphäre dauerhaft entzogen werden, man könne auf mehr klimaschädliche Baustoffe verzichten.

Michaela Kaniber fordert Finanzhilfen

Doch damit nicht genug, wie Michaela Kaniber deutlich macht, brauche es auch dauerhafte und wirksame Finanzhilfen für die, von der Krise gebeutelten, Waldbesitzer. Den klimafesten Umbau der deutschen Wälder und die Wiederbewaldung von Kahlflächen bezeichnete sie als Mammutaufgabe, die der ganzen Gesellschaft zugute komme. Die Ökosystemleistung zu betrachten sei nicht ausreichend. Es seien Hilfen für die Bewältigung von Klimaschäden und den Aufbau klimastabiler Mischwälder erforderlich.  Michaela Kaniber fordert deshalb die auslaufenden Mittel ab 2023 weiter auszuzahlen. Der Bund müsse finanzielle Unterstützung in mindestens gleicher Größenordnung zur Verfügung stellen. Zudem sollten bürokratische Hürden auf Länderebene vermieden werden.  Für die Agrarministerkonferenz will sie erreichen, dass der Bund langfristig wirksame finanzielle Anreize schafft, welche die Pflanzung neuer Wälder ermöglichen sollen.

Und das Wild?

Obwohl der Wald sicherlich unsere grüne Lunge ist, bleibt bei der klaren Position offen, welche Maßnahmen zum Schutz der Wildtiere unternommen werden sollen. Gerade das Rotwild braucht zwingend offene oder halboffene Landschaften, um leben zu können. Trotz aller Aufforstung wären Ausgleichsflächen, Brachflächen und abwechslungsreiche Strukturen auch im Wirtschaftswald zwingend erforderlich.