Hohe Strafen bei Wolfsabschuss in Luxemburg

Der Wolf ist bei unseren Nachbarn in Luxemburg angekommen und das nicht erst seit gestern. Rissfunde belegen seit längerem Isegrims Anwesenheit. Ein illegaler Abschuss kann hohe Geld- und Gefängnisstrafen nach sich ziehen.

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Der Wolf ist auch in Luxemburg angekommen und hinterlässt Spuren. (Foto: Pixabay)

Rückkehr nach Luxemburg

Vor hundert Jahren verschwand in Luxemburg der letzte Wolf von der Bildfläche. Seit einiger Zeit weisen Rissfunde seit Jahren auf eine Rückkehr Isegrims hin. Das erste Raubtier wurde 2017 im Raum Holzem-Garnich dokumentiert, im Jahr 2018 dann ein neuerlicher Beweis durch eine Sichtung. Ebenso gab es im Jahr 2020 im Raum Niederanven eine Wolfssichtung. Und nun dokumentiert ein Autofahrer mit seiner Kamera bei Wincrange einen neuerlichen Beweis. Anhand der Bilder kann das Tier zweifelsfrei als Wolf identifiziert werden.

750.000 Euro Strafe

Das Töten eines Wolfes in Luxemburg wird sehr teuer. Wie das Luxemburger Wort berichtet, wird ein illegaler Abschuss mit einer hohen Geldstrafe bestraft. Auch eine Gefängnisstrafe liegt im Bereich des möglichen. Das Gesetz in Luxemburg sieht 750.000 Euro als Strafmaß vor und ein Einsitzen zwischen acht Tagen und sechs Monaten, meint die grüne Umweltministerin Carole Dieschbourg auf eine parlamentarische Anfrage.

Großer Bewegungsradius

Ein Wolf ist vor wenigen Tagen in Belgien im Kanton Clerf aufgetaucht. Dies ist nur rund acht Kilometer von der Ländergrenze entfernt. „Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um dasselbe Tier“, heißt es dazu in der Mitteilung des luxemburgischen Umweltministeriums. Der Wolf bewegt sich grenzüberschreitend. Im Oktober 2021 wurde ein Schaf tot aufgefunden. Der Verdacht eines Übergriffes Isegrims erhärtet sich nun. Der große Bewegungsradius der Raubtiere ist ebenso ein starkes Indiz.

Das Saarland hat einen Plan

Auch das deutsche Saarland ist nicht weit entfernt und ist mit einem Wolfsmanagementplan gewappnet. Dieser besteht bereits seit dem Jahr 2017. Das kleine Bundesland tut gut daran, denn laut Deuter Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) steigen die Risszahlen bedenklich. Der Schutzstatus der Europäischen Union bleibt allerdings weiterhin unberührt. Selbst Brücken über ASP-Zäune wurden zugunsten des Wolfes errichtet, wie wir hier berichtet haben. Alles für Isegrim, damit er marodierend weiter seiner Wege ziehen kann. Der größte Feind des Wolfes ist und bleibt weiterhin der Verkehr.