Grüne: Regierung verzögert bleifreie Munition

Berlin. Die Bundestagsfraktion von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wirft der schwarz-gelben Bundesregierung vor,
die gesetzliche Einführung von bleifreier Büchsenmunition unnötig
herauszuschieben. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) warnt vor
Schnellschüssen und verweist auf noch laufende Untersuchungen.

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Cornelia Behm, Sprecherin für Waldpolitik von Bündnis 90/Die Grünen, kritisiert in einer Pressemitteilung die Berliner Regierung von CDU, CSU und FDP. Ein Regierungsvertreter hatte bekanntgegeben, dass erst im nächsten Sommer über ein Verbot der herkömmlichen bleihaltigen Büchsenmunition entschieden werden soll. Laut den Grünen werde es vor den Neuwahlen im nächsten Herbst kein Gesetz zu bleifreier Munition geben, wenn darüber wirklich erst im Juni beraten werde. Dazu sei der Gesetzgebungsprozess zu lang. Die Grünen setzen sich stark für eine schnelle Einführung bleifreier Büchsenmunition ein.

Der DJV warnte vor Schnellschüssen bei solch einem komplexen Thema. Der DJV-Vizepräsident Dr. Wofgang Bethe verwies auf noch laufende Untersuchungen, unter anderem zur Belastung von Lebensmitteln durch Blei und durch nicht-blei-Metalle. Bevor diese nicht abgeschossen und publiziert seien, würde es keine vernünftige Informationsgrundlage für eine Neuregelung geben. Zudem wies der DJV auf die Problematik der Schießstandnutzung hin. Auf den meisten deutschen Schießbahnen sind bleifreie Geschosse noch nicht explizit zugelassen, komme ein Verbot bleihaltiger Munition wären die Jäger nicht in der Lage, schnell ihre Waffen umzuschießen.

tp