Brut- und Setzzeit beginnt: Jäger und Landwirte bereiten sich vor

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Rehkitze sind während der Brut - und Setzzeit besonders von landwirtschaftlichen Geräten bedroht. Foto: Unsplash/Vincent van Zalinge

Jedes Jahr beginnt in unseren heimischen Wäldern der Kreislauf des Lebens aufs Neue. Die Brut- und Setzzeit geht vom 01. April bis zum 15. Juli. Mit dem Frühling werden Feld-, Wald- und Wiesengebiete zum Einstand des Wilds. Pünktlich zur ersten Wiesenmahd erblicken junge Rehkitze das Licht der Welt. Fluchtunfähig werden die Kitze von der Ricke im hohen Gras inmitten der blühenden Wiese abgelegt. Nicht nur durch Prädatoren droht Gefahr, sondern auch von Seiten der Landwirte: Die Wiesen werden zu diesem Zeitpunkt das erste Mal gemäht und die Mäher bedrohen die abgelegten Jungtiere. Zur Rettung der Wildtiere haben sich Landwirte und Jäger auf regionaler Ebene zusammengetan und in enger Abstimmung einen Plan entwickelt, der die Wildtiere vor Schäden durch landwirtschaftliche Geräte schützen soll.[werbung]

Brut- und Setzzeit: Die Technik hilft bei der Lokalisierung der Rehkitze

Damit möglichst viele Jungtiere ungestört heranwachsen können, ist eine enge Absprache zwischen Bauern und Jägern im regionalen Bereich unabdinglich. Das sieht auch Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein so. Er hebt vor allem die Wichtigkeit des Tierschutzes hervor: „Unsere schleswig-holsteinischen Jäger engagieren sich flächendeckend für die Jungwildrettung und unterstützten die Landwirte wo sie können – ganz im Sinne des Tier- und Naturschutzes. Damit dies gelingen kann, muss eine gute Zusammenarbeit gewährleistet sein.“
Damit diese Zusammenarbeit langfristig fruchtbar bleibt, wurde 2019 der Verein „Norddeutsche Wildtierrettung“ gegründet, dessen Mitglieder sich aus sechs Landesjagdverbänden und zwei Landesbauernverbänden zusammensetzen. Kern dieses Zusammenschlusses ist Austausch und die Forschung zur Wildtierrettung – vornehmlich zur Brut- und Setzzeit. Darüber hinaus unterstützen die Jäger und Landwirte auch bei der Anschaffung von Drohnen und Wärmebildkameras, die den Beteiligten bei der Lokalisierung von Wildnachwuchs helfen soll. Eine technische Meisterleistung, die aber neben dem hohen Ertrag im Sinne des Tierschutzes auch vor allem eins ist: sehr teuer.

Unterstützung des Bundesministeriums ein „gutes Signal“

Alleine die Anschaffung der unterstützenden Technik sei für viele kaum realisierbar, so der Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Deshalb hat sich nun auch das Das Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft eingeschaltet und eine Förderung in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro zugesagt. Ein Zuschuss mit Signalwirkung im Sinne des Tierschutzes, findet Werner Schwarz vom Bauernverband: “ Dies ist ein gutes Signal, damit mehr Jäger und Landwirte die Drohnentechnik nutzen und, gerade beim Auffinden von Rehkitzen, noch effektiver im Sinne des Tierschutzes zusammenarbeiten können“.

Quelle: Pressemitteilung Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.

Warnschild zum Laminieren und Aufhängen

Wer ebenfalls seinen Teil zum Wildtierschutz beitragen möchte, kann sich dieses Warnschild ausdrucken, laminieren und im Wald aufhängen. Helfen Sie mit, dem Wild-Nachwuchs einen Schutzraum zu ermöglichen und die Kitze so von äußerlichen Einflüssen zu schützen. Hier geht’s zum PDF in voller Größe: Wildruhezone_2

 

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