Amselpopulation von Virus bedroht

Diesen Sommer könnte es in Deutschland wieder zu vielen toten
Amseln kommen. Forscher fanden das Usutu-Virus in überwinternden
Stechmücken. 2011 wurden besonders im Südwesten Deutschlands
zahlreiche tote Vögel gefunden: 72 von 86 mit dem aus Afrika
stammenden Virus infizierten Vögeln waren Amseln.

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Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in geht von einer viel höheren Anzahl toter, aber nicht gemeldeter Vögel aus. Die Hamburger Forscher sehen für 2012 einen Fortgang des Amselsterbens voraus. Sie meldeten, in überwinternden Stechmücken das Usutu-Virus gefunden zu haben. Die Mücken infizieren ab dem Frühsommer die Singvögel, wobei die Stärke des Befalls vom Wetter abhängt: feuchte Monate bringen mehr Mücken hervor.

Aufmerksame Naturnutzer werden gebeten, gefundene tote Singvögel zur Untersuchung einzusenden. Das Usutu-Virus führt zu einem zerzausten Gefieder und Verhaltensauffälligkeiten. Da es auf den Menschn übertragbar ist, sollten tote Tiere nur mit Plastikhandschuhen angefasst, gut verpackt und eingesendet werden. Adressaten zu untersuchender Vögel sind das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg oder örtliche Veterinärämter.

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

Bernhard-Nocht Strasse 74

20359 Hamburg

tp