Kritik an Vergabe des Ehrenamtspreises

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Trotz Kritik: Jägerschaft Verden freut sich zu Recht über den Preis. (Quelle: David Ausserhofer)

Am 5. Dezember wurde der Deutsche Engagementpreis verliehen. Die Jägerschaft Verden teilt sich für den Publikumspreis den Ersten Platz – seither werden Gegenstimmen laut. 

Dass Wahlen oft unter Verdacht stehen, manipuliert zu werden, ist nichts Neues. Auch, dass die Jäger immer wieder Kritik und Hetze ertragen müssen. Doch nun sorgt die Vergabe des Ehrenamtspreises an die Jägerschaft Verden für Wirbel. Auch der Landrat bekommt Gegenwind und wird beschuldigt hinter den Kulissen Druck gemacht zu haben.

Aufruf zur Manipulation

Für ihr Arten- und Biotopschutzprojekt, sowie ihr Engagement in der Umweltbildung erhielt die Jägerschaft des Landkreises Verden in den ersten Tagen viele Stimmen. Daraufhin forderten Jagdgegner in den sozialen Medien dazu auf, für Simone Schmidt abzustimmen, die nominiert worden war, weil sie sich in ihrem Verein ehrenamtlich für Rehkitz- und Wildtierhilfe engagiert. Dabei wurde deutlich das Ziel kommuniziert, einen möglichen Gewinn der Jägerschaft Verden zu verhindern.

Ein Kompromiss

In den sozialen Medien entfachten hitzige Diskussionen, die mit Beleidigungen und Hetze einhergingen. Dadurch wurden die Ziele und Regeln des Wettbewerbs verletzt, was  zu einem Abbruch des Wettbewerbs oder Nicht-Vergabe des Preises hätte führen können. Der Träger entschied am Ende zusammen mit den Förderpartner und dem Programmbüro des Deutschen Engagementpreises, die beiden Nominierten gleichermaßen mit dem Publikumspreis auszuzeichnen. Dies entspreche den Zielen und Regeln des Wettbewerbs am ehesten. Beide Nominierten nahmen das so an.

Kritik reißt nicht ab

Zwar haben die Nominierten zugestimmt, doch die Kritik von Außen reißt nicht ab. Von Betrug ist die Rede und es wird unterstellt, dass Jägerschaft, Politik und Teile der Medien so sehr miteinander verknüpft seien, dass offensichtlich jede Objektivität abhanden gekommen ist. Wie die Ausrichter „der bedeutendsten Auszeichnung für bürgerliches Engagement in unserem Land“ künftig mit solchen Konstellationen umgehen ist unklar. „Für den Deutschen Engagementpreis wird diese Erfahrung ausgewertet werden, damit die Abstimmung über den Publikumspreis künftig wieder eine schöne und ermutigende Erfahrung für die Nominierten ist und möglichst viele Engagierte sichtbar und wertgeschätzt werden“, heißt es auf der Homepage.