Jäger sterben nach Verzehr von krankem Hirsch

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Die Erkrankung CWD ist hochgradig ansteckend. (Foto: Üixabay.com/ rainhard2)

In Nordamerika grassiert zurzeit eine Krankheit, die Rehe, Hirsche, Elche und Rentiere befällt. Nun sind zwei Jäger nach dem Verzehr von kontaminiertem Fleisch verstoben.

Apathisch schleppen sich erkrankte Tiere durch den Wald, werden immer dünner und verenden schließlich. Grund dafür ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems: Chronic Wasting Disease (CWD). Aufgrund der Symptome wird in den Medien von der „Zombie-Hirsch-Krankheit“ berichtet. Nun starben zwei Jäger, nachdem sie mutmaßlich Fleisch erkrankter Tiere verzehrt haben.

Zombie- Krankheit CWD

Die Krankheit CWD befällt das zentrale Nervensystem der Hirschartigen und erinnert an das von Rindern bekannte BSE. Die Tiere haben starken Speichelfluss, wirken teilnahmslos und magern stark ab – bis sie schließlich verenden. Die Krankheit ist gochgradig ansteckend und wird über zahlreiche Ausscheidungen wie Speichel, Blut, Urin oder Kot übertragen. Besonders heimtückisch: der Erreger kann über Jahrzehnte infektiös bleiben und ist äußerst Hitzebeständig. Von der Infektion bis zum Tod vergehen rund vier Monate.

Jäger sterben nach Verzehr von Wildfleisch

Nun soll diese Krankheit in Nordamerika zwei Menschen das Leben gekostet haben. Die Jäger sollen nach Angaben der Fachzeitschrift „Neurology“ Wildfleisch aus einer von CWD betroffenen Hirschpopulation verzehrt haben. Innerhalb von kurzer Zeit haben sich Symptome gezeigt und der Zustand des Mannes hat sich schnell verschlechtert. Er wirkte vor seinem Tod verwirrt und aggressiv. Kurz darauf starb sein Jagdfreund – rr zeigte die gleichen Symptome. Eine Obduktion ergab, dass dieser zweite Patient an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gestorben sei.

Schwammartige Hirnstruktur durch CWD

Sowohl die Chronic Wasting Disease, als auch die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und BSE zählen zu den so genannten Prionenkrankheiten. Prionen sind abnorme Proteine, die aufgrund ihrer Faltung ihre Funktion nicht erfüllen können. Zusätzlich sorgen sie dafür, dass gesunde Proteine im Körper sich ebenfalls falsch falten. Diese lagern sich dann im Gehirn ab und sorgen für den Verfall von Nervenzellen. Das Gehirn nimmt im Laufe der Erkrankung eine schwammartige, durchlöcherte Struktur an. Die Erkrankung ähnelt einer schnell voranschreitenden Demenz und kann weder aufgehalten noch geheilt werden.

Beweise stehen noch aus

Ob die zwei Männer an den Folgen des Verzehrs von Wildfleisch verstorben sind, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Gesicherte Beweise gibt es noch nicht, da Prionenkrankheiten nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Doch Experten befürchten, dass CWD auch auf den Menschen übertragen werden kann. Sie betonen die Wichtigkeit, weitere Untersuchungen zum potentiellen Risiko des Verzehrs von kontaminiertem Fleisch durchzuführen.