Umweltminister im Sinneswandel – schießt Niedersachsen Wölfe?

Untätigkeit und Lippenbekenntnisse prägten Niedersachsens Umgang mit dem Wolf, doch kommt jetzt die Wende?

gritte-mvoksMmoxGc-unsplash

Wer Wölfe züchtet, gefährdet den Erhalt der Deiche und damit die Bevölkerung. Foto: Unsplash/Gritte

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) fährt derzeit einen stabilen Schlingerkurs. Auf absolute Untätigkeit, Ignoranz und salbungsvolle Worte, folgt nun verhaltene Begeisterung für die regionale Bejagung der Wölfe in Niedersachsen.
Setzte er kürzlich Kritiker noch mit Rechten gleich, so scheint nun jedes Mittel recht, um wieder für gut Wetter zu sorgen.

Tatort Deich

Christian Meyer (Grüne) fordert zumindest für Ostfriesland eine gesonderte Lösung in Sachen Wolf. So konkretisiert er nun sogar, dass bei „gutem Erhaltungszustand“ im „regional differenzierten Wolfsmanagement“ sogar ganze Rudel entnommen werden könnten. Und gerade für die niedersächsischen Deiche stellt er eine noch mutigere Forderung. Mit Blick auf die vermehrten Nutztierrisse an Deichen hat Meyer sich erneut für eine befristete Bejagung des Wolfs ausgesprochen. „Wenn es in einer Region trotz guter Schutzmaßnahmen viele Risse gebe, müsse es möglich sein, dort Wölfe zu schießen“, so der Minister.

Umweltminister Meyer unter Druck

Alles viel Engagement für die Sache, von einem, der bis vor kurzem noch Beratung und Zäune statt Pulver und Blei propagierte. Auch seine Ministerkollegin im Landwirtschaftsministerium, Miriam Staudte (ebenfalls von den Grünen), die gerade daran arbeitet die Hundeausbildung für Jäger unmöglich zu machen, bekleckerte sich ebenfalls nicht mit Ruhm. So betonte sie mehrfach, dass schnelle Eingreifteams bei der Erstversorgung nach Wolfsrissen helfen sollten. Man wird das Gefühl nicht los, dass der Umweltminister zunehmend unter Druck steht. Erst die Auricher Erklärung, dann die angekündigte Volksinitiative und nun auch noch weitere Großproteste am vergangenen Samstag. Die Kritik am Unvermögen der grünen Minister wird immer lauter.