Bayern: Nachsuchen über Reviergrenzen möglich

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Mit der neuen Regelung werden Nachsuchen erleichtert. (Foto: Privat)

Wer in Bayern Nachsuchen durchführt, für den war bisher an der Reviergrenze Schluss  – auch für anerkannte Gespanne. Das wird nun geändert. 

Die revierübergreifende Nachsuche für bestätigte Gespanne wurde als Rechtsverordnung ab dem 30.12.2023 abgesegnet. Das bringt Erleichterung für die Nachsuchengespanne – und ist zudem ganz im Sinne des Tierschutzes. Bestätigte Gespanne dürfen zukünftig über Grenzen hinweg verletztes Wild nachsuchen. Die Anerkennung eines Nachsuchengespanns erfolgt auf Antrag des Nachsuchenführers durch die oberste Jagdbehörde.

Voraussetzungen für die Anerkennung

Wer sich als Nachsuchengespann anerkennen lassen möchte, muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. Er muss im Besitz eines gültigen Jagdscheins sein, sowie persönlich geeignet, Nachsuchen ordnungsgemäß und fachgerecht durchzuführen. Auch die Bereitschaft, Nachsuchen auf alle Schalenwildarten durchzuführen ist Grundvoraussetzung. Zudem muss der Nachsuchenhund einer Jagdgebrauchshunderasse angehören, sowie die erforderliche Eignung haben.

Eignung für den Hund

Für den Hannoverschen Schweißhund und den Bayerischen Gebirgsschweißhund muss ein Nachweis über die bestandene Vor- oder Hauptprüfung des „Club für Bayerische Gebirgsschweißhunde 1912 e.V.“, des „Verein Hirschmann e.V“ oder eines anderen, dem internationalen Schweißhundeverband angeschlossenen Zuchtvereines vorliegen.

Bei Alpenländischen Dachsbracken muss ein Nachweis der bestandenen Gebrauchsprüfung mit der bestätigten Brauchbarkeit für die Nachsuche auf Schalenwild des „Vereins Dachsbracke e.V.“ oder einer vom Verein als gleichwertig anerkannte Prüfung vorliegen.

Bei anderen Jagdgebrauchshunderassen ist der Nachweis einer bestandenen Verbandsschweißprüfung oder Verbandsfährtenschuhprüfung erforderlich.

Mit dieser Regelung wurde einer längst überfälligen Thematik der Weg geebnet. Bisher mussten Nachsuchen an der Reviergrenze abgebrochen werden. Dies verkomplizierte nicht nur den Ablauf, sondern verlängerte zudem das Leiden des verletzten Wildes. Zukünftig kann das Gespann unkompliziert über Reviergrenzen hinweg suchen und somit schneller zum Stück gelangen.