JÄGER Ausgabe August 2016 Erntejagd August 2016

Good news is no news, lautet ein altes Journalistensprichwort. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass unseren offenen Brief an Andreas Kieling (JÄGER 7/2016, S. 3) über alle Medienkanäle weit mehr als 100.000 Menschen gelesen haben – und er uns fast einen Kartoffelsack voller Leserbriefe eintrug –, scheint die alte Weisheit aktueller denn je. Leute regen sich gern auf. Am liebsten über andere. Ich selbst kann mich davon wahrlich nicht freisprechen. So lag es nahe, sich an dieser Stelle den Jäger und Film-Autor Lutz G. Wetzel und seinen unheilvollen SWR-Beitrag „Durchgeknallt – was läuft falsch an der Jagd?“ vorzuknöpfen. Ich gebe zu, ich habe mit mir gerungen. Denn ist es nicht hanebüchen, wenn Leute, die in ihrer Freizeit selbst im Saupark Springe jagen, die Gatterjagd als Wurzel allen Übels in der Tier- welt darstellen? Ist es nicht hochgradig scheinheilig, in Ermangelung eines journalistischen Erkenntnisgewinns so zu tun, als sei eine totale Randnutzung die dunkle Bedrohung der heimischen Natur? Eine Nutzung, die für vielleicht ein Prozent unserer Wildtiere und ein Prozent unserer Jäger Bedeutung hat? Warum reitet ein (gebührenfinanzierter!) Film 45 Minuten auf Mikro-Minderheiten herum? Auf Geld und Grundbesitz im Grünrock? Warum prangert Wetzel nicht das Denunziantentum des Schnüffel-NABU an, der keinen Respekt vor dem Privateigentum anderer Menschen hat? Wieso finde nur ich es komisch, dass der im Film gezeigte Freiherr sich für den Zustand seiner eigenen Ententeiche recht- fertigen muss? Ist Eigentum eine leere Floskel, oder doch ein Grundrecht? Und wie um Himmels Willen kann der buchstäblich kriegsentscheidende Umstand, dass er und sein Anwalt den Rechtsstreit gegen Landkreis und NABU gewonnen haben, zur schnöden Fußnote verkommen….

  • Erntejagd im August
    • Sauen - Raus aus dem Mais!
    • Sauen II - Vorsicht beim ansprechen!
    • Gute Böcke, starke Hirsche
  • JAGDNEID
    Wie neidisch sind Sie?
  • ABZUGSTEST
    Welches Gewicht trifft am besten?