Der Fischotter in Bayern gilt grundsätzlich als streng geschützte Art. Doch das Tier sorgt an manchen Orten für Probleme – besonders Teichwirte und das Ökosystem leiden unter dem Wassermarder. Daher war in einigen Gebieten Bayerns der Abschuss des Wassermarders immer wieder genehmigt. Genau dagegen gingen immer wieder Klaagen beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) ein. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN) haben jetzt nach eigenen Angaben einen Normenkontrollantrag eingereicht. Wie geht es jetzt weiter?
Abschuss von Fischotter in Bayern könnte gestoppt werden
DUH und BN wollen nach Mitteilung endgültig prüfen lassen, ob die jagdrechtlichen Ausnahmeverordnungen für den Fischotter in Bayern gerichtlich standhalten. Der Artenschutz des einst ausgerotteten Fischotters steht im Konflikt mit der Sicherheit gefährdeter Amphibien, Vögel und Fische. Darüber hinaus sehen sich viele Teichwirte durch das Raubtier in ihrer Existenz bedroht.
Justiz kämpft mit Hin und Her um den Wassermarder
Schon eine lange Zeit beschäftigt der Fischotter in Bayern die Justiz. In den vergangenen Monaten haben die Regierungen der Oberpfalz sowie von Oberfranken Allgemeinverfügungen erlassen. Dadurch konnten Jäger in ausgewählten Gebieten den Wassermarder entnehmen, obwohl das Tier grundsätzlich nach EU-Recht als geschützt gilt. Diese Verfügung hat der VGH in der Oberpfalz allerdings vorläufig gestoppt. Nun muss das Verwaltungsgericht Regensburg ein Hauptverfahren dazu durchführen. Bis dahin darf der Fischotter nicht entnommen werden. Bereits einige Wochen zuvor hatte der VGH eine entsprechende Verfügung in Oberfranken gestoppt. Dem ging ein langes, rechtliches Hin und Her voraus. Der Fischotter in Bayern sorgt also seit einiger Zeit für Diskussionen.
Aiwanger und Teichwirte: Fischotter in Bayern muss reguliert werden
Derweil beklagen Fischzüchter und Teichwirte große Schäden an ihren Beständen, der Fischotter in Bayern soll durch sein Jagdverhalten die ganze Branche gefährden. Nach Angaben des Fischereiverbands braucht ein Fischotter pro Jahr 400 bis 500 Kilogramm Nahrung – und diese findet er zu großen Teilen in den Teichen der Wirte und Züchter. Und auch an freien Gewässern gefährdet das Raubtier Fische, Vögel und Amphibien.
Der für die Jagd verantwortliche Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte noch im vergangenen Juni erklärt, dass der Fischotter auch seltene Arten und Biotope gefährde: „Teiche werden wegen der Otterschäden an Fischen stillgelegt und gehen damit auch als Biotope für Amphibien verloren.“