ASP in Schweden: Zusammenarbeit verringert Infektionszone

wild boar, Sus scrofa

Jäger haben durch die Suche nach Kadavern einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der ASP geleistet. (Foto: Getty Images)

Schweden verzeichnet positive Fortschritte bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Dies ist der Zusammenarbeit von Behörden und Jägern zu verdanken.

Eine bedeutende Entwicklung in Schweden ist die Verkleinerung der mit ASP befallenen Gebiete. Dies ist der Suche nach Kadavern zu verdanken, bei denen Jäger eine wichtige Rolle spielten. Die verbleibende Zone wird in einen Kernbereich und einen Außenbereich unterteilt, wobei bestimmte Einschränkungen im Außenbereich aufgehoben werden. Dies geschieht, um Aktivitäten zu ermöglichen, bei denen kein Risiko einer Ausbreitung des Virus besteht.

In Rekordzeit ASP-frei

Lokal, regional und national koordinierte schwedische Jäger sind aktiv an der Suche nach Kadavern beteiligt. Der schwedische Verband für Jagd und Wildtiermanagement war seit der Entdeckung des Ausbruchs gemeinsam mit den Behörden aktiv an der Planung der Krisenbewältigungsarbeit beteiligt. Das Wissen der Jäger über Wildschweine war enorm wichtig, um Kadaver schnell finden zu können.

FACE-Präsident besucht Schweden

Angesichts der Bedeutung dieses Falles besuchte FACE-Präsident Torbjörn Larsson das von ASP betroffene Gebiet in Fagersta, Schweden. Im Gespräch mit den Medien vor Ort erklärte er: „Jäger haben eine wichtige Rolle bei der Lösung dieses ernsten Problems gespielt. Tierkrankheiten nehmen in Europa zu und stellen eine große Bedrohung für die Biosicherheit dar. Wir brauchen alle Hände an Deck! Jäger sind die Augen und Ohren des Waldes, und dieser Fall veranschaulicht dies perfekt. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!“

Jäger spielen entscheidende Rolle

Bei der dreimonatigen Suche wurden im Umkreis von fünf Kilometern insgesamt 62 infizierte Wildschweinkadaver entdeckt. Karl Ståhl, der oberste Staatsepidemiologe, betonte, dass der Höhepunkt der Virusausbreitung Ende August und Anfang September sei.  Seit Ende September seien keine neuen Fälle gemeldet worden seien. Jäger spielten eine entscheidende Rolle bei der Lokalisierung und Identifizierung von ASP-infizierten Wildschweinen.

Der Jägerverband koordiniert die Bemühungen der Jäger. Er stellt sicher, dass die bei der Suche beteiligten Jäger finanziell entschädigt werden. Dadurch konnten auch Jäger aus anderen Regionen zur Hilfe herangezogen werden.

Verkleinerung der Sperrzone

Aus der Ankündigung der Behörden vom 30. November 2023 geht hervor, dass die infizierte Zone nun 617 Quadratkilometer umfassen wird. Dies ist eine deutliche Reduzierung gegenüber den vorherigen 1.000 Quadratkilometern. Die Gemeinde Fagersta und Teile der Gemeinde Norberg liegen innerhalb dieser Zone, von der etwa 19.000 Einwohner betroffen sind, davon fast 13.000 im Kerngebiet.
In den Kerngebieten bleiben Beschränkungen bestehen: etwa das Verbot des öffentlichen Zutritts zu Wäldern und vereisten Seen. Im Außenbereich hingegen ist es der Öffentlichkeit nun gestattet, Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Reiten in Wäldern und auf Eis auszuüben. Um ein erneutes Auftreten des Virus zu verhindern, bleiben die Nutzung von Kraftfahrzeugen und organisierte Veranstaltungen im Außenbereich weiterhin eingeschränkt.

Im September 2024 könnte Schweden somit wieder als ASP-frei gelten und damit die Seuche ebenso erfolgreich bekämpft haben wie Frankreich, Tschechien, Mecklenburg Vorpommern und Baden-Württemberg.