Böcke bejagen – Seit April, spätestens jedoch seit dem 1. Mai, wird in ganz Deutschland wieder auf Rehwild gejagt. Dabei stehen Schmalrehe, vor allem aber Rehböcke im Fokus. Doch welche Stücke sollte man jetzt erlegen?
Bewährte Prinzipien bei der Jagd auf Böcke
Von „klein nach groß“, ist ein Grundsatz der nicht nur für die Wahl der richtigen Stücke bei der Schwarzwildbejagung, sondern auch bei der Bejagung von Rehböcken und Schmalrehen gilt.
Der Fokus sollte also vor allem auf den schwächeren Stücken liegen. Und das bedeutet auch, aber nicht nur schwach im Sinne der Trophäenentwicklung. Das heißt also, dass insbesondere Böcke, die verhältnismäßig schwach im Wildbret sind, erlegt werden sollten. Oft sind dies auch trophäenmäßig die geringeren Böcke. Knopfböcke, kleine Spießer und ähnliche.
Allerdings hängen die Kriterien „schwach“ und „stark“ auch in großem Maße von den jeweiligen Revierverhältnissen ab. Kommt sehr starkes Rehwild vor, so kann mitunter auch ein durchschnittlich kräftiger Jährlingsgabler zu den geringeren Stücken zählen. Indiz ist vorrangig die körperliche Verfassung. Denn selbst wenn ein Bock bereits im Jährlingsalter ein starkes Geweih ausbildet, so heißt dies nicht, dass er körperlich auch dazu imstande ist, dies in den Folgejahren auch zu tun. Beide Faktoren spielen also eine Rolle.
Viele Böcke auf der Straße
Gerade jetzt im Frühjahr, während der Monate April und Mai, wenn die Böcke ihre Territorien mit aller Vehemenz verteidigen, endet sehr viel Rehwild auf der Straße. Gerade junge und mittelalte Böcke werden vom jeweiligen Platzbock nicht toleriert, weggejagt und rennen in den Straßenverkehr.
Dementsprechend sollte man in Straßennähe scharf jagen und entsprechend selektieren. Doch auch in anderen Bereichen sind die Habitatkapazitäten eines Reviers limitiert.
Oft kann über Jahre hinweg beobachtet werden, wo wie viele Böcke ihren Einstand gefunden haben. Ob weitere Stücke dort anzutreffen waren etc. Dementsprechend lässt sich auch sehr genau feststellen, ob der Platzbock noch weitere heranwachsende Stücke dulden wird oder eben nicht. Befinden sich in diesem Bereich vielleicht schwache Jährlinge, zwei- oder dreijährige Stücke, so gilt diesen das jagdliche Interesse im Frühjahr zuerst.
Damenwahl
Ebenfalls extrem wichtig, ist die zeitige Schmalrehbejagung. Wenn die Möglichkeit besteht sauber anzusprechen, sollte versucht werden, auch hier Strecke zu machen. Das Geschlechterverhältnis beim Rehwild fällt ohnehin naturgemäß bereits stark zugunsten eines Überhangs weiblicher Stücke aus. Dieser wird durch die vermehrte Bockbejagung nur noch zusätzlich verschärft. Wer also die Möglichkeit hat, bereits im Frühjahr einige Schmalrehe zu erlegen, sollte dies auch tun.