Flinte – Was ist besser Kaliber 20 oder Kaliber 12?

Muss es immer eine 12er Flinte sein und wenn ja, warum? Welche Vorteile bieten die meist leichteren Flinten im Kaliber 20 gegenüber der größeren Schwester und wie steht es um die Munitionsverfügbarkeit?

Bildschirmfoto 2023-01-05 um 09.00.29

Die 20er Flinten punkten durch ihr oft geringes Gewicht und ihre hohe Führigkeit. Foto: Kim Trautmann

Qual der Wahl – das richtige Kaliber für die Flinte

Flinten gibt es fast so viele, wie es auch unterschiedliche Typen von Jägern und Schützen gibt. Doch welches Kaliber soll es sein und für welche Zwecke? Im Mutterland der Flintenjagd, in England, erfreuen sich die kleineren Flintenkaliber wie 20 oder auch .410 überaus großer Beliebtheit. Bei uns hingegen sind neben Kaliber 16 vor allem Flinten in 12/70 oder größtenteils 12/76 geläufig. Wissen die Briten mehr als wir oder handelt es sich schlicht um Nostalgie? Was spricht für die 20er und was für eine 12er Flinte?

Ein Leichtgewicht mit Charme

Der erste und wohl gewichtigste Vorteil ist, dass die 20er Flinten meist deutlich leichter und damit auch wesentlich führiger sind. Das ermöglicht ein extrem schnelles und intuitives Schießen, wenn es um sehr schnelle Ziele geht. Ob Grouse oder Schnepfe, hier zählt Geschwindigkeit. Das geringere Gewicht macht sich durch sehr angenehmes Handling bemerkbar. Allerdings in Abhängigkeit von der jeweiligen Waffe, natürlich gibt es auch leichte und sehr führige 12er Flinten. Welche Nachteile bietet die 20er gegenüber einer 12er Flinte? Wenn es um verfügbare Schrotgrößen und Vorlagen geht, gibt es auch im Kaliber 20 eine gute Auswahl, allerdings ist diese wesentlich begrenzter als bei der größeren Schwester. Man bekommt nicht jede Munition im Kaliber 20 und auch die Preise sind höher.

Eine Flinte für alle Fälle

Wenn man ein Arbeitsgerät braucht, Wettkämpfe schießen möchte oder im Niederwildrevier sehr viel auf Raubwild und Raubzeug waidwerkt, ist der Kostenfaktor bei der Munition von entscheidender Bedeutung. Hinzu kommen vielerorts die Bleiverbote – bei der bleifreien Munition ist die Auswahl für die 12er Flinte deutlich größer. Ob Wettkampfschütze oder passionierter Niederwildjäger, im Alltag kommt man um eine 12er Flinte fast nicht herum.

Für jeden das Richtige

Man hat also die Qual der Wahl. Eine 20er schießt sich meist sehr führig und angenehm, wenn man allerdings ein Werkzeug für die Bewirtschaftung des Niederwildreviers braucht, ist man mit einer 12er besser beraten. Allein für jede Krähen- oder Entenjagd mit wesentlich teuerer Munition jagen zu müssen, ist wenig praktikabel. Allerdings hat man, wenn man sich für eine 20er entscheidet, einen tollen Begleiter für die Hasenstreife oder die Treibjagd. Gerade die Damen unter uns kommen oft mit einer leichteren Waffe wesentlich besser zurecht, hier punktet die 20er Flinte. Worauf die Wahl auch fällt, wichtig ist, dass einem die Waffe perfekt passt.