Land Rover Discovery 2014

LR_Discovery_14MY_Range_Drve_061113_09_LowRes

Getestet von sechs JÄGER-Lesern, unter härtesten Bedingungen auf der Jäger-Testreise 2015 in den schottischen Highlands – Land Rover Discovery

Die vierte Generation des Land Rover Discovery mit Facelift bietet unverminderten Fahrkomfort und Fahrfreude. Unsere Tester überzeugte er vor allem durch seine Fähigkeiten als Allrounder und sein großzügiges Kofferraumvolumen.

Der "Landi" machte schon beim Vorbereitungstreffen für die Testreise 2015 eine gute Figur. ©Hardt

Der „Landi“ machte schon beim Vorbereitungstreffen für die Testreise 2015 eine gute Figur. ©Hardt

Der moderne 4×4-Alleskönner wurde zum Modelljahr 2014 gründlich modernisiert. So bringt der Discovery beispielsweise einen neuen 3,0-Liter-V6-Kompressormotor mit, sowie ein einstufiges Verteilergetriebe und die jetzt in allen Versionen serienmäßige Stopp-Start-Automatik für gesteigerte Effizienz. Aber auch die neuen Assistenzsysteme wie „Wade Sensing“, Kreuzungskamera oder „Toter Winkel“-Warnsystem bringen noch mehr Effizienz und Sicherheit.

Kraftprotz in eleganter Rüstung - der Discovery ©Hersteller

Kraftprotz in eleganter Rüstung – der Discovery ©Hersteller

Klassischerweise schafft es der Discovery seinen Fahrer eine komfortable Reise zu ermöglichen und Berge zu erklimmen, reichlich Gepäck und 3,5 Tonnen schwere Anhänger zu bewegen sowie bis zu sieben Passagiere zu befördern. Und das alles in einem hochwertigen und schicken Ambiente.

Neu ist seit 2014 ein moderner 3,0-Liter-V6-Benzinmotor mit Kompressoraufladung, der 250 kW (340 PS) an die vier angetriebenen Räder bringt. Ein Drehmomentmaximum von 450 Nm waltet seines Amtes mit einem für diese Leistungsklasse sehr moderaten CO2-Ausstoß von 269 g/km.

Der 3,0-Liter-V6 und sein V8-Vorbild

Ein Vorteil von Kompressormotoren ist ihre lineare Leistungsentfaltung sowie ihr durchgehend hohes Drehmoment. Hierbei orientiert sich der neue 3,0-Liter-V6-Supercharged des Discovery an seinem „großen Bruder“, dem imposanten 5,0-Liter-V8 aus dem Haus Jaguar Land Rover. Viele Technologien des Dreiliter-V6 haben sich bereits im V8 bewährt, beispielsweise die Aluminiumbauweise, die variable Ventilsteuerung sowie die strahlgeführte Benzin-Direkteinspritzung. Der im „V“ der Zylinderbänke des Motors platzierte „Twin Vortex“-Kompressor ist zusätzlich mit einem wassergekühlten Zwischenkühler ausgestattet, der die Temperatur der komprimierten Ansaugluft senkt.

Unverändert stehen für den Alleskönner daneben zwei Versionen des modernen 3,0-Liter-V6-Twinturbodiesels zur Wahl: zum einen der TDV6 mit 155 kW (211 PS) Leistung und 520 Nm Drehmomentmaximum, zum anderen die Variante SDV6, die 188 kW (256 PS) und das brachiale maximale Drehmoment von exakt 600 Nm auf die Antriebswellen wuchtet.

Sitzheizung und Ledersitze nach der Jagd - Nichts für Puristen und doch herrlich komfortabel ©Hamza Yassim

Sitzheizung und Ledersitze nach der Jagd – Nichts für Puristen und doch herrlich komfortabel ©Hamza Yassim

Die beiden Diesel wie der neue V6-Kompressorbenziner sind serienmäßig mit einer Achtstufenautomatik samt Schaltwippen am Lenkrad verknüpft. Das vom Spezialisten ZF entwickelte Getriebe verwöhnt nicht nur mit schnellen und sanften Schaltvorgängen, es trägt auch zur Effizienz und Umweltfreundlichkeit des Discovery bei. Dies gilt umso mehr, als die Automatik im Modelljahr 2014 Verstärkung mit dem gleichfalls serienmäßigen Stopp-Start-System erhält. Allein diese technische Finesse reduziert die CO2-Emissionen der Discovery-Diesel um rund 7,5 Prozent und sorgt zudem für eine Verbrauchsreduzierung. Der TDV6 konsumiert im kombinierten Messzyklus lediglich noch 7,8 und der SDV6 8,0 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer – in dieser Fahrzeugklasse mehr als respektable Werte, wobei es hier wie immer ganz auf den Fahrer ankommt.

Der Discovery war in den Highlands in seinem Element, das fanden auch unsere Tester ! ©Hamza Yassin

Der Discovery war in den Highlands in seinem Element, das fanden auch unsere Tester ! ©Hamza Yassin

Damit sind die technischen Innovationen im Land Rover Discovery jedoch keineswegs erschöpft. Neu integriert haben die Ingenieure weiterhin ein einstufiges Verteilergetriebe, das in den Basis- und S-Modellvarianten standardmäßig verbaut wird. Das mit einem bei Bedarf mechanisch sperrbaren Torsendifferenzial kombinierte Verteilergetriebe präsentiert sich als günstigere und effizientere Alternative zum bekannten Allradantrieb des Discovery mit Untersetzung für schweres Gelände.

Zum Technikpaket des Discovery zählt als sichere Basis eine ebenso robuste wie komfortorientierte Einzelradaufhängung, in den S-Modellversionen sogar mit einer elektronisch gesteuerten Luftfederung.

Hübsch anzusehen

Modern kommt der Offroader mit seinem aufgefrischten Karosseriedesign daher. Dabei galt der Feinschliff der Designer in erster Linie der Fahrzeugfront: Erstmals trägt das Modell seinen Namen groß und deutlich auf der Vorderseite der Motorhaube – anstelle des bisher hier prangenden „Land Rover„-Schriftzugs. Eine neue Optik an Kühlergrill und Stoßfänger harmoniert darüber hinaus mit neu gezeichneten Leuchteneinheiten. Während der Grill eine hochglänzende Oberfläche mit schwarzer Umrandung erhielt, wurden die Nebelscheinwerfer ebenfalls schwarz eingefasst. Die neuen Scheinwerfer mit Halogen- bzw. Xenon-Licht besitzen nun geschickt integrierte LED-Tagfahrlichter.

Im neuen Look präsentieren sich weiterhin die Marken- und Modellembleme, die dunkel umrandeten Rückleuchten sowie die aerodynamischer geformten Außenspiegel, in deren Gehäuse verschiedene neue Sensoren und Kameras Platz finden. Schick!

Sicherheit geht vor!

Die Sensoren und Kameras wurden im Discovery-Jahrgang 2014 von den deutlich modernisierten Assistenzsystemen genutzt. An Bord hat er zum Beispiel das Überwachungssystem des „Toten Winkels“ mit seitlich angebrachten Radarsensoren, die den Fahrer alarmieren, sobald sich andere Fahrzeuge im „Toten Winkel“ befinden. Für Überholmaöver ein unschätzbarer Vorteil, besonders z.B. bei Linksverkehr.

Bestandteile des Systems sind außerdem ein Annäherungssensor und ein Kollisionswarnsystem bei Rückwärtsfahrten. Der Annäherungssensor überwacht erheblich weiter zurückliegende Straßenabschnitte und erfasst schnell aufschließende Fahrzeuge, die bei einem Spurwechsel zur Gefahr werden können. Tritt dieser Fall ein, wird der Fahrer mit schnell blinkendem Warnlicht im entsprechenden Außenspiegel gut sichtbar gewarnt. Das Kollisionswarnsystem wiederum kümmert sich beim Zurücksetzen um von rechts oder links herannahende Fahrzeuge, zum Beispiel beim Verlassen von Parklücken oder beim zurücksetzen im heimischen Forst – so bleibt die Stoßstange auch in der Rückegasse heil.

„Surround“-Kamerasysteme –  Alles im Blick!

Einen Sicherheitsgewinn verspricht die Ausrüstung des Discovery mit der jüngsten Entwicklungsstufe des „Surround“-Kamerasystems mit Kreuzungskamera. Sie deckt an unübersichtlichen Kreuzungen ein Sichtfeld von mehr als 180 Grad ab. Das „Surround“-Kamerasystem schaltet sich selbsttätig ein, sobald das Fahrzeug angelassen wird; es kann bis zu einer Geschwindigkeit von 18 km/h verwendet werden. Dieses System bietet große Vorteile im Anhängerbetrieb, da sich einzelne Kameras separat auswählen und zoomen lassen. Genutzt wird das Kamerasystem auch vom „Anhängerassistenten“.

Im Land Rover Discovery 2014 arbeitet schließlich das revolutionär neue „Wade Sensing“-System mit Sensoren an der Unterseite der Außenspiegel, die den Abstand zwischen Außenspiegel und Wasseroberfläche in Relation zur Wattiefe des Fahrzeugs setzen. „Wade Sensing“ ist bei allen Wasserdurchfahrten hilfreich.

Volle Kraft voraus - kein Problem, wenn man alles im Blick hat. ©Hersteller

Volle Kraft voraus – kein Problem, wenn man alles im Blick hat. ©Hersteller

Abgerundet wird die Liste der Discovery-Verbesserungen mit insgesamt vier neuen Metalliclackierungen und dem gleichfalls neu ins Programm aufgenommenen Premium-Metallic-Farbton „Luxor“.

Ein weiterer der vielen Vorzüge des Discovery ist sein großzügiger und hochwertig angelegter Innenraum, in dem bis zu sieben Passagiere bequem Platz finden. Hinzu kommen sehr gute Sichtverhältnisse, hohe Flexibilität und eine umfangreiche Komfortausstattung, die der geneigte Käufer auch abseits der Straße zu schätzen wissen wird.

Bietet Platz für bis zu sieben Personen ©Hersteller

Bietet Platz für bis zu sieben Personen ©Hersteller

 Innenraum und Ausstattung

Zum wie handgefertigt und maßgeschneidert wirkenden Eindruck des Innenraums tragen Hölzer, sowie sorgfältig gearbeitete Nähte und Abdeckungen für Armaturenbrett, Türverkleidungen und Mittelkonsole bei. Alles ist auf Naht gehalten und überstand auch die mitunter buckeligen Straßen der Highlands, ohne das sich die Belastung in Form von Geräuschen wie Klappern negativ auf den Innenraum auswirkte.

Übersichtlich und durchdacht. Das Discovery-Cockpit ©Hersteller

Übersichtlich und durchdacht. Das Discovery-Cockpit ©Hersteller

Daneben ist der Discovery mit vielen bedienerfreundlichen und nützlichen Funktionen ausgestattet, die sich intuitiv bedienen lassen. An Bord befinden sich beispielsweise Schnittstellen und Anschlüsse für tragbare Audiogeräte, die den Anschluss verschiedener Speichermedien wie USB-Sticks, MP3-Player und iPods ermöglicht. So konnte jeder Tester die Musik seines Smartphones oder iPods auf den Fahrten präsentieren. Die zwei neu ins Programm gerückten Audioanlagen wurden von Meridian entwickelt, einem Marktführer für Audiotechnologie und digitale Klangaufbereitung. Das Premiummodell mit „Surround Sound“ bietet nicht weniger als 825 Watt und 17 Lautsprecher auf. Für den Waidmann schon wieder zuviel, darf er sich doch von ACDC nicht zu sehr mitreissen lassen, wenn er eigentlich auf der Gummipirsch im Revier ist.  Gute Unterhaltung bietet der Discovery allemal.

Die moderene Technik hilft im unwegsamen Gelände. ©Hersteller

Die moderene Technik hilft im unwegsamen Gelände. ©Hersteller

Bei der Ausstattung bietet der Discovery in seinen verschiedenen Modellausführungen praktisch alles, was das Autoleben angenehm und sicher macht. Dazu gehören beispielsweise Merkmale wie elektronische Luftfederung, die patentierte „Terrain Response“-Steuerung aller wichtigen Fahrzeugsysteme, Bergab- und -anfahrhilfe, Klimaautomatik, schlüsselloses Startsystem, Festplatten-Navigation, Lederausstattung oder Einparkhilfen an Front und Heck. Keine Sorge, Spaß macht das Fahren dennoch auch für Puristen im Offroad-Bereich!

Technische Daten:

Ottomotoren3,0–5,0 Liter (250–276 kW)
Dieselmotoren3,0 Liter
(155–188 kW)
Länge4838 mm
Breite2200 mm
Höhe1887 mm
Radstand2885 mm
Leergewicht2565–2570 kg
Verbrauch(kombiniert)zwischen 7,8 und 11,5 L
CO2 Emission207 – 269 g/km