Wolf kommt auf Beschluss von Bundesregierung ins Jagdrecht

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Die Bundesregierung hat die Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz beschlossen. Dadurch soll in Zukunft der Abschuss erleichtert sein. © Unsplash/ M. Zonderling

Der Wolf kommt ins Jagdrecht! Die Bundesregierung hat nun die Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz beschlossen. Dadurch soll in Zukunft der Abschuss erleichtert sein.

Bundesregierung entscheidet: Wolf kommt ins Jagdrecht

Die Bundesregierung hat beschlossen: Abschüsse von Wölfen sollen in Zukunft leichter möglich sein. Bislang gab es in Fällen, in denen Wölfe in Regionen durch Nutztierrisse oder Kontakt zu Menschen für Aufruhr sorgten, quasi keine Möglichkeiten für ein aktives Wolfsmanagement. Nun hat das Bundeskabinett deshalb die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht beschlossen. Für sogenannte Problemwölfe soll es dadurch einfachere Lösungen geben. Der Fokus soll allerdings weiterhin auf finanziellen Förderungen für Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde liegen.

Länder sollen entscheiden, ob Wölfe geschossen werden

In Regionen, in denen es besonders viele Wölfe gibt und wo laut Landwirtschaftsministerium ein „günstiger Erhaltungszustand“ vorliegt, sollen Länder nun in Zukunft auch die Bestandkontrolle über die Jagd ermöglichen. Dabei können sie auch Gebiete bestimmen, in denen die Jagd auf den Wolf erforderlich ist. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn sich Weidetiere durch Umzäunung nur schwer schützen lassen, zum Beispiel auf Deichen oder Almen, wo die Tiere frei herumlaufen müssen.

Stabiler Erhaltungszustand, viele Nutztierrisse

Der Gesetzesentwurf basiert dabei auf den wachsenden Wolfsbeständen und Angriffen auf Nutztiere. Demnach gab es im vergangenen Dokumentationsjahr etwa 1.100 Vorfälle, bei denen Wölfe insgesamt rund 4.300 Nutztiere gerissen, verletzt oder verschleppt haben. Die Dunkelziffer könnte noch höher liegen. Für Herdenschutzmaßnahmen hat der Bund rund 23,4 Millionen Euro ausgegeben. Weitere 780.000 Euro gingen als Ausgleichszahlungen an Halter. Der Entwurf legt fest: „Die Wolfsübergriffe führen zu erheblichen und potenziell existenzbedrohenden Belastungen für die Weidetierhalter.“

Wolfsterritorien in ganz Deutschland

Zurzeit leben laut Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes 219 Wolfsrudel, 43 Paare und 14 Einzeltiere in Deutschland, verteilt auf 276 Wolfsterritorien. Die größte Population gibt es in Brandenburg, aber auch Niedersachsen. Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen leben viele Tiere. Mittlerweile wurden in allen anderen Bundesländern (ausgenommen das Saarland) Wolfsgebiete nachgewiesen.

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