Wölfe erschweren Nachsuchen

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Wölfe erschweren Nachsuchen durch die schnelle Inbesitznahme von beschossenen Wildtieren.

 Da sich immer mehr Wölfe auf erlegtes und krank geschossenes Wild als einfache Beute spezialisiert haben, stehen Hundeführer vor einem Problem. Bis der Hund aus dem Auto geholt und auf der Fährte ist, hat sich der Wolf in Sachsen in vielen Fällen schon am Stück zu schaffen gemacht.

Jäger berichten: Wölfe erschweren Nachsuchen

Wie die sächsische Zeitung meldet, gestalten sich Nachsuchen im Landkreis Görlitz immer schwieriger. Wölfe haben beschossenes Wild als leicht zu beschaffene Beute erkannt. Gerd Eberle, ein Jäger aus der Region berichtet: „Die Wölfe haben gelernt, dass das Wild quasi auf dem Teller liegt, wenn ein Schuss gefallen ist.“ Bis man Hund, Schweißriemen und die restliche Ausrüstung aus dem Auto geholt hat, ist der Wolf oft schon vor Ort.

Nachsucheführer stehen in Sachsen vor einem Problem. Wölfe erschweren Nachsuchen, da sie sofort das angeschossene Wild in Besitz nehmen.

NO – GO Zonen für Nachsuchen rund um Görlitz

Besonders rund um die Gemeinden Lodenau, Neusorge, Pechern und See ist die Lage schlimm. Wölfe sind hier so stark vertreten, dass sich Nachsuchen nicht mehr lohnen. Der Wolf ist meist vor dem Jäger da. Das sächsische Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ hört immer häufiger von solchen Fällen. Auch bei Gesellschaftsjagden zeigt Isegrim, dass er sich an uns Jäger gewöhnt hat. Angeblich verlassen Wölfe während der Drückjagd nicht ein mal mehr das Treiben. Sie wissen, dass sie nicht beschossen werden. Reichlich Beute liegt während einer Drückjagd jedoch frei von Gefahren herum – eine Einladung für die Grauhunde.

Nachsucheführer stehen in Sachsen vor einem Problem. Wölfe erschweren Nachsuchen, da sie sofort das angeschossene Wild in Besitz nehmen.

Fragwürdige Hilfestellung des Kontaktbüros „Wölfe in Sachsen“

Auf über 70 Seiten möchte Sachsen Jägern, Förstern und Tierhaltern in der Broschüre „Mit Wölfen Leben“ eine Anleitung für eine konfliktfreie Koexistenz mit Wölfen geben. Dort steht:

„In der Regel halten Wölfe aber Abstand, wenn sich Menschen nähern. Sollten sie sich bei dem verletzten oder toten Tier aufhalten, sollten Jäger davon absehen, sie zu vertreiben“. Das raten die Experten. Aber: Ein Wolf soll angeblich nicht aggressiv reagieren, wenn er an einem toten Beutetier vom Menschen überrascht wird. Es stellt sich daher die Frage, warum man den Wolf dann nicht vertreiben sollen dürfe, wenn der Wolf sich angeblich trollt, ohne aggressiv zu werden. Welchen Sinn die Empfehlung haben soll, ist deshalb nicht ersichtlich.