Anlässlich der 20. CITES-Generalversammlung kritisieren DJV und CIC Handelsverbote für Antilopen, Nashörner und Elefanten. Sie fordern, die Zuständigkeit der demokratisch gewählten Regierungen in Bezug auf Artenschutz anzuerkennen. Vermeintlicher Tierschutz dürfe nicht tatsächlich funktionierenden Artenschutz gefährden. Auch Wilderei würde durch gezwungene Handelsverbote nicht aufhören.
Wilderei statt tatsächlicher Artenschutz? DJV und CIC fordern Selbstbestimmung für demokratische Staaten in Sachen Handelsbestimmungen
Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Internationale Jagdrat in Deutschland (CIC) fordern anlässlich der 20. Mitglieder-Versammlung des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) Ende November in Usbekistan eine neue Sichtweise auf den weltweiten Artenschutz. Beide Verbände unterstützen die Selbstbestimmung von demokratisch gewählten Regierungen. Einige afrikanische und asiatische Länder wollen Handelsbestimmungen für Wildtiererzeugnisse lockern. Der Einfluss westlicher Tierschutzgruppen würde dem funktionierenden Artenschutz mehr schaden als nützen, so DJV und CIC. Und auch in Sachen Wilderei gibt es nicht die gewünschten Effekte.
„Trotz jahrzehntelanger Handelsverbote für Elfenbein werden Elefanten und Nashörner unvermindert gewildert“, erklären sich CIC und DJV in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die Zeit der „weltanschaulich begründeten Handelsverbote“ müsse daher durch wissenschaftlich belegte, nachhaltige Nutzungsansätze ersetzt werden. Nur so könne Artenschutz langfristig finanzierbar und realisierbar sein.
Handelsabkommen und Bejagung können Wilderei mindern und Tierschutz fördern
Als Beispiel nennt der DJV den Umgang mit Elefanten im südlichen Afrika. Die Bestände steigen dort oder sind auch einem hohen stabilen Niveau. Gleichzeitig werden den Ländern durch vermeintliche Artenschutzmaßnahmen die Handelseinnahmen von Wildtiererzeugnissen verwehrt. Diese Gelder könnten die Staaten allerdings wieder in Schutzmaßnahmen investieren. Gleichzeitig sind Elefanten in den betroffenen Ländern eine wachsende Herausforderung. Sie zerstören ihren eigenen Lebensraum und gefährden dadurch andere Tier- sowie Pflanzenarten. Außerdem sind auch Menschen durch die riesigen Säugetiere gefährdet. Sie werden immer häufiger verletzt oder durch die Zerstörung von Ernteerträgen gefährdet.
Westlicher Tierschutz gefährdet tatsächlichen Artenschutz in Afrika und Asien
Und auch den Umgang mit der Giraffe kritisieren DJV und CIC. Ihre Hochstufung durch CITES gegen den Willen der Länder, in denen sie heimisch ist, steht nach Angaben des DJV im Widerspruch zur positiven Bestandsentwicklung in acht afrikanischen Ländern. Das gleiche Problem zeigt sich auch bei der asiatischen Saiga-Antilope. In Kasachstan sind die Bestände zuletzt rapide angewachsen. Doch die Hornvorräte darf das Land trotz hoher Nachfrage aus Asien nicht verkaufen. Dementsprechend begrüßen DJV und CIC die Anträge der afrikanischen Länder und Kasachstans, die Schutzbestimmungen herabzustufen. Denn nachhaltige Nutzung und Jagd würden größere Erfolge erzielen. Verbote würden nicht nur die Länder finanziell schädigen, sondern auch Wilderei fördern.