Saisonstart: Auf die Plätze, fertig, Bockjagd!

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Bereits verfegt, aber noch im Winterkleid: so präsentieren sich die älteren Böcke im April. (Foto: Pixabay.com/felberwolf)

In einigen Bundesländern ist sie bereits im Gange, in anderen herrscht noch sehnsüchtiges Warten: die Bockjagd.

Klassischerweise startet am 1. Mai die Jagd auf den Rehbock. Doch in manchen Bundesländern geht es bereits früher los. In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen kann bereits am ab dem 16. April auf den Bock gewaidwerkt werden. In Niedersachsen und Hessen sogar schon ab dem 1. April. Ganz egal, wann die Saison startet, sie beendet für viele Jäger die Schonzeit und läutet das neue Jagdjahr ein.

Schmalreh oder Ricke?

Ab wann das Rehwild bejagt werden sollte, ist eine nie endende Diskussion. Fakt ist jedoch, dass sich ein entscheidender Vorteil im April ergibt. So lassen sich Schmalrehe und Ricken besser unterscheiden. Oft stehen die Schmalrehe noch mit den Ricken zusammen. Diese haben ihre Kitze noch nicht gesetzt und sind daher deutlich besser von dem juvenilen Tier zu unterscheiden. Ab Mai bleibt der Finger beim weiblichen Rehwild besser gerade. Einem Kitz die Mutter wegzuschießen wäre das Aus für den Nachwuchs.

Zudem ist im April die Sichtbarkeit besser, da die Bäume und Sträucher noch nicht vollständig ausgetrieben haben. Die Bestände und auch die Waldwege sind daher noch lichtdurchflutet und erleichtern die Bejagung.

Hohe Aktivität

Im April sind die Böcke besonders aktiv. Vor allem ältere Böcke befinden sich zu dieser Zeit in den Einstandskämpfen, während es im Mai wieder etwas ruhiger wird. Die Reviergrenzen werden oft von markanten Stellen wie Heckenstreifen, Wegen oder Waldrändern gebildet. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, Rehwild anzutreffen besonders hoch. Plätz- und Fegestellen sind ein untrügliches Zeichen und können helfen, die besten Plätze für den Ansitz zu finden.

Welcher Bock fegt wann?

„Jung färbt zuerst, alt fegt zuerst“, das ist der Merkspruch beim Rehwild. Die jungen Stücke legen schneller das graue Winterkleid ab und präsentieren sich im rotbraunen Sommerfell. Dagegen sind es die alten Böcke, die als erstes ihr Gehörn verfegt haben. Der prachtvolle Kopfschmuck wird daher oft durch eine zottelig anmutende Gesamterscheinung zunichte gemacht, da der alte Bock sich noch im Fellwechsel befindet.

Jeder entscheidet für sich

Auch wenn in manchen Bundesländern bereits im April auf Rehwild gejagt werden darf, kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er die Kugel fliegen lässt, oder nur stiller Beobachter ist. Einen Bock im Bast zu schießen ist oft noch verpönt, doch an der Qualität des Wildbrets ändert sich dadurch nichts.  So oder so ist der Aufgang der Bockjagd jedes Jahr ein Erlebnis und wir wünschen allen Jägern kräftiges Waidmannsheil.