Ranz beim Fuchs – Jagd auf den Rotrock

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Auf dem Stoppelacker sucht der Fuchs nach Beute (Foto: Pixabay.com)

Im Januar und Februar ist die Paarungszeit des Fuchses, die sogenannte Ranz. Beste Voraussetzungen, um dem Niederwild zu helfen.

Wer hat nicht schon in kalten Vollmondnächten auf schneebedeckten Wiesen dem eigenen Atem gelauscht und auf Meister Reinecke gewartet? Die Jagd auf den Rotfuchs ist in unserer heutigen Kulturlandschaft obligatorisch, damit das heimische Niederwild überhaupt eine Chance hat – und besonders in der Paarungszeit erfolgversprechend.

Zur Ranz im fremden Revier

Das heisere Bellen der Füchse kann bereits Ende Dezember über die Felder hallen. Rüden begeben sich auf die Suche nach paarungsbereiten Fähen. Dabei verlassen sie oft ihr angestammtes Revier und legen größere Distanzen zurück. Typisch ist auch das häufige Markieren von sowohl dem Rüden als auch der Fähe. Der typische Fuchsgeruch wird dabei über die so genannte Viole abgesondert. Treffen zwei Rüden aufeinander, kann es zu erbitterten Rangkämpfen kommen. Oft mit schweren Verletzungen.

Mit dem Locker auf den Rotrock

Die Paarungszeit macht den Fuchs – wie so viele andere Wildarten auch – unvorsichtig. Zudem ist er deutlich aktiver als gewöhnlich. Dies kann der Jäger sich zu Nutze machen. Wer auf den Fuchs waidwerken möchte, der setzt sich am besten in der Nähe eines befahrenen Baus, oder an den Pässen an. Doch auch das freie Feld kann Erfolg versprechend sein, da besonders die Rüden sehr aktiv sind.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Fuchs anzulocken. Mit einer Hasenklage kann der Ruf eines verletzten Hasen imitiert werden. Ein hungriger Räuber würde sich solch eine Mahlzeit nicht entgehen lassen. Auch mit dem Mauspfeifchen kann der Fuchs angelockt werden, denn Mäuse bilden den Hauptbestandteil seiner Nahrung. Mit einem Ranzbeller können die Rufe eines Fuchses imitiert werden. Auch dies ist eine erfolgversprechende Methode.

Wer friert, verliert

Füchse sind intelligente Tiere. Nicht umsonst sagt man, jemand sei „schlau wie ein Fuchs“. Daher ist nicht nur die Tarnung ausschlaggebend, sondern auch, möglichst bewegungsfrei auszuharren. Wer nicht in einer geschlossenen Kanzel sitzt, sondern sich mit einem Dreibein einen geeigneten Platz sucht, der sollte keine schnellen Bewegungen machen. Doch kriecht einem die Kälte unter die Kleidung ist es besonders schwer, ruhig auszuharren. Hier kann die richtige Kleidung von Bedeutung sein. Heizsocken oder auch Heizsohlen halten die Füße warm. Diverse Marken bieten beheizbare Jacken oder Westen an. Oder man greift zu einem Ansitzsack. Der Markt bietet alles an Kleidung und Ausrüstung, um einen Ansitz in kalten Winternächten angenehm zu gestalten.

Fuchs verwerten

Auch ein Fuchs ist ein Wildtier, das unseren Respekt verdient. Erlegen und in die Tonne schmeißen gehört der Vergangenheit an. Zumal der Balg des Fuchses im Winter besonders beeindruckend ist. Ein jeder Jäger sollte wissen, wie man einen Fuchs streift. Wer keinen einzelnen Balg zum Gerber geben möchte, der kann ihn auch problemlos einfrieren. Wichtig ist dabei jedoch, den Balg keineswegs zu salzen. Das zieht Wasser, zerstört die Struktur der Haut und sorgt dafür, dass der Prozess des Einfrierens länger dauert. Wer den Balg nicht verwerten will, findet in vielen Hundeführern oftmals dankbare Abnehmer. Auch umliegende Kürschner sind immer auf der Suche nach schönen Bälgen, aus denen sie ihre Produkte fertigen und weiterverkaufen. Ein Balg lässt sich jedoch nur dann gut verwerten, wenn er mit Schrot oder einer kleinen Kugel geschossen wurde.

Auch aus den Eckzähnen – den so genannten Fuchshaken – lassen sich schöne Andenken fertigen.

Die Bejagung des Fuchses ist eine verpflichtende Aufgabe für jeden Jäger. Der rote Räuber hat dank unserer Kulturlandschaft und Impfködern gegen die Tollwut beste Voraussetzungen, um zu überleben und sich ungestört zu reproduzieren. Nur, wenn wir in den Bestand eingreifen, können wir unserem Niederwild helfen und unsere Artenvielfalt fördern.