Niedersachsen will Wolfsbestand reduzieren – Bund gibt Rückendeckung

Niedersachsens Wolfsbestand könnte bald reduziert werden. Die Bundesministerien Landwirtschaft und Agrar stärken dem Bundesland den Rücken im Fall Wolf.

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Seit Monaten möchte Niedersachsen seinen Wolfsbestand stärker regulieren – bis jetzt ohne großen Rückhalt aus der Bundespolitik. Das ändert sich jetzt. 

Bund reagiert auf stabilen Wolfsbestand

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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Umweltministerin Svenja Schulze wollen in wenigen Wochen in Gespräche treten, um zu klären, ob Wölfe zum Schutz von Nutztieren leichter zu entnehmen seien sollten. Sprecherinnen beider Ressorts teilten dies am Mittwoch mit.

Die beiden Ministerien sind nicht immer gleicher Meinung – besonders beim Wolf und landwirtschaftlichen Themen kommt es öfter zum Konflikt. Jetzt sollen die Gespräche zu einem Kompromiss führen.

Schulze hatte schon in der Vergangenheit zugesagt, das Bundesnaturschutzgesetz zu ändern, um auffällige Wölfe schießen zu können.

Anscheinend nicht genug für  Julia Klöckner. Laut der Rheinischen Post hat die Bundeslandwirtschaftsministerin  einen Brief an ihre Kollegin Schulze vom Umweltministerium geschrieben. In diesem bittet Sie die Chefin ihres Schwesternressorts den gesetzlichen Rahmen voll auszuschöpfen, wenn es um den Wolf geht.

Alle Möglichkeiten, die das internationale und europäische Artenschutzrecht bereitstelle, solle man auch nutzen.  Für Julia Klöckner ist klar: Das Gesetz muss es ermöglichen, eine „gemäßigte Bestandsregulierung“ beim Wolf durchzusetzen.

Niedersachsen bildet die Speerspitze im Kampf um regulierten Wolfsbestand

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Erst vor wenigen Wochen deutete Olaf Lies (SPD) an, den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen zu wollen. Zuvor brachte der angebliche Wolfsbiss von Steinfeld  Niedersachsens Regierung in Bedrängnis.

Zwar konnte der Wolfsbiss nicht bestätigt werden, Minister Lies bleibt allerdings bei seiner Meinung: „Wir kommen jedoch angesichts der deutlich zunehmenden Population eines Tages in Bereiche, in denen auch eine Bestandsregulierung notwendig ist.“

Auch seine Kollegin aus dem Landwirtschaftsministerium Niedersachsens, Barabara Otte-Kinast (CDU), sieht das ungebremste Ausbreiten Isegrimms in Niedersachsen kritisch. Sie fordert wolfsfreie Zonen.

Wolfsbestand wächst drastisch

Laut Agrarministerium steigt der Wolfsbestand  jährlich um 25 bis 30 Prozent. Was das für Tierhalter bedeutet, scheint sich für die meisten Politiker erst langsam herauszukristallisieren. Kein Wunder also, das die ersten Initiativen für eine Regulation des Wolfes aus Deutschlands Agrarbundesländern kommt.