Wolf ist laut Regierung harmlos

Besonders räudige Wölfe nähern sich Menschen und werden zur Gefahr. Das Landwirtschaftsministerium sieht dies jedoch anders.

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In Sachsen-Anhalt hält man den Wolf für unproblematisch. © Pixabay/Doortje

Das Landesumweltministerium Sachsen-Anhalt schätzt das Risiko von Wolfsangriffen als „grundsätzlich gering“ ein. Das war zumindest die Antwort auf eine kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Alexander Rauscher.
Dies verblüfft, da in Sachsen-Anhalt mit rund 260 Wölfen bereits fast so viele Tiere leben wie in ganz Schweden, das eine wesentlich größere Fläche hat.
Das zuständige Ministerium sieht eine Gefahr durch den Wolf nur dann gegeben, wenn eine Tierseuchensitutation, beispielsweise ein Tollwutfall vorliege.
Im Jahr 2023 war bereits ein schwer räudiger Wolf bei Gräfenhainichen durch den Ort marschiert, um sich dort auf die Futtersuche zu machen. Das Tier hatte damals sogar an einem Fleischstand nach Futter gebettelt.
Dieser sowie ein weiterer räudiger Wolf wurden damals in Lebendfallen gefangen und anschließend getötet. Die Gefahr für den Menschen ist also real und nicht so unwahrscheinlich, wie von manchen Kreisen teils angenommen.

Wolf – Erhaltungszustand erreicht

Unterdessen hat die Bundesregierung nun für weite Teile Deutschlands den günstigen Erhaltungszustand beim Wolf an die EU gemeldet. Das wiederum heißt, dass die Tiere künftig leichter entnommen oder im Rahmen eines Managements bejagt werden dürfen.
Nachrichten wie die Antwort des Umweltministeriums aus Sachsen-Anhalt lassen allerdings zweifeln, ob alle politischen Akteure den Wolf als Risiko für Menschen und Nutztiere erkannt haben.