Wildschwein – Schwarzwildstrecken auf Rekordtief

Im Jagdjahr 2021/2022 haben die Schwarzwildstrecken in Brandenburg nun ein Rekordtief erreicht.

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Durch gezielten Bachenabschuss soll in Brandenburg die Zahl der Frischlinge reduziert werden. Foto: Unsplash

Wildschwein – Bestände im freien Fall?

Was anfangs noch graue Theorie war, wird nun Realität: vielerorts gehen die Schwarzwildbestände rapide zurück. Dies belegen nun auch die jüngsten Streckenzahlen aus Brandenburg. Die bundesweit scharfe Bejagung aus Gründen der ASP-Prävention zeitigt Folgen.

Minister Vogel legt Statistik vor

Das Landesumwelministerium in Potsdam stellte am vergangenen Freitag die Jagdstatistik des Jagdjahres 2021/22 vor und besonders der Rückgang beim Schwarzwild fällt auf. So gibt es nicht nur einen deutlich stärkeren Rückgang gegenüber dem Vorjahr, sondern auch das niedrigste Streckenergebnis seit dem Jahr 2007.  58.300 Sauen streckten die brandenburger Jäger im letzten Jagdjahr, damit ist die Strecke im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel niedriger. Dies sei vor allem auf den heißen Sommer und den pandemiebedingten Ausfall von Drückjagden zurückzuführen, so hieß es.

Die Sache mit der Bachenprämie

Beinahe im selben Atemzug feiert Minister Axel Vogel von (Bündnis 90 die Grünen) den Erfolg der sogenannten Bachenprämie. Gerade in diesen Zeiten sei es wichtig, dass die Schwarzwildbestände konsequent reduziert würden, so das Ministerium in seiner Pressemitteilung. Die Bachenprämie wird für die Erlegung mehr als einjähriger weiblicher Wildschweine ausgezahlt und beläuft sich auf 80 Euro pro erlegtem Wildschwein. Ziel sei es gewesen, einen Anteil an der Strecke von 10 % zu erzielen, mit rund 9 % habe man dieses Ziel beinahe erreicht.

Wildschwein und Reh vor dem Aus?

Neben dem Wildschwein sind beim Rehwild ebenfalls gravierende Streckenrückgänge zu verzeichnen. Die Strecke beläuft sich auf 52.500 Stück. Das sind rund 5.000 Stück Rehwild weniger, als noch im Vorjahreszeitraum.  Insbesondere die Landkreise Prignitz und Oberspreewald-Lausitz verzeichneten einen Einbruch um mehr als 30 Prozent.