In Deutschland haben sich mittlerweile viele Tierarten ausgebreitet, die von Natur aus nicht zu unserem heimischen Ökosystem gehören. Nutria, Waschbär und Marderhund sind interessante Tierarten. Sie können aber definitiv auch ihre Probleme mit sich bringen, da es hierzulande oft keine natürlichen Feinde für die Tiere gibt. Im Saarland will man nun Daten zur Verbreitung dieser Neozoen sammeln – dabei spielt auch die Mithilfe der Bevölkerung eine Rolle.
Saarland will Untersuchungen zur Verbreitung von Waschbär und Co. durchführen
Seit einigen Jahrzehnten breiten sich mehrere Neozoen deutschlandweit und damit auch im Saarland aus. Durch fehlende natürliche Feinde breiten sich die Tiere häufig rasant aus, was inzwischen zu Problemen für heimische Tier- und Pflanzenarten führen kann. Im Saarland will man nun eine solide Datenlage schaffen, um einschätzen zu können, wie verbreitet die Neozoen tatsächlich sind und welche Auswirkungen ihre Verbreitung haben könnte. Dafür hat das Umweltministerium ein Unternehmen beauftragt, im Saarland Daten zur Verbreitung von Bisam, Marderhund, Nutria und Waschbär zu sammeln.
Nach eigenen Angaben hat die „Milvus GmbH“ bereits mit dem Monitoring gestartet. Dieses besteht aus Freilanduntersuchungen, bei denen über Wildkameras und stichprobenartigen Suchen nach den Neozoen und ihren Spuren gesucht wird.
Zusätzlich soll auch die Bevölkerung bei den Untersuchungen Mithelfen. Wer eine der Tierarten gefunden hat, kann dies bei dem Unternehmen melden. Unter neozoen@milvus.de kann man die Sichtungen (im besten Fall mit Foto) einsenden.
Welche Probleme können Neozoen auslösen?
Neozoen können ein Problem für die heimische Flora und Fauna darstellen. Gerade Waschbären verbreiten sich innerhalb von Deutschland immer wieder extrem schnell. Die Populationen kommen dem Menschen dann häufig nah. In Siedlungen können Waschbären sich in den Dächern von Häusern einnisten oder in Gärten nach Nahrung suchen. Im Glauben, man könne die Fauna Deutschlands bereichern, hat man das Tier, das eigentlich aus Nordamerika stammt, hierzulande ausgesetzt.