Im Urlaubs- und Vogelschutzparadies Sylt hat nun ein Goldschakal ein regelrechtes Blutbad angerichtet.
Goldschakal noch gefährlicher als Wolf?
Bislang galt der Goldschakal als nicht ganz so brutal in seinem Vorgehen wie der Wolf. Er sei wie ein großer Fuchs, war von der Tierschutzfraktion zu hören. Allerdings haben die Schäfer in Ungarn und Rumänien bereits seit Jahren ihre liebe Not mit dem blitzschnellen Räuber.
Und eben dieser hat jetzt im Ferienparadies Sylt zugeschlagen. Knapp 80 Lämmer hat ein einziger Goldschakal in der Zeit vom 19. bis zum 21. Mai getötet. Zunächst waren die brutalen Risse dem Wolfsmanagement gemeldet worden, die Genproben bestätigten jedoch, dass es sich beim Verursacher um einen Goldschakal handelt.
Abschuss auf Sylt
Und prompt gibt es aus dem Umweltministerium in Kiel auch schon eine Abschussgenehmigung. Dies sei insbesondere „zum Schutz der für den Küstenschutz wichtigen Deichschäferei sowie bodenbrütender Vögel erforderlich.“ Sollte sich der Goldschakal dauerhaft auf der Insel ansiedeln, wäre dies nicht nur für die Schäfer auf der Insel der Supergau, vor allem hätte dies auch gravierende Folgen für Artenvielfalt und Vogelwelt.
Beim Goldschakal handelt es sich um ein Neozoon, eine gebietsfremde Art, die aufgrund ihrer ausgezeichneten Eigenschaften als Prädator massive Schäden im heimischen Ökosystem anrichtet.
Da die Tiere auf dem Landweg aus ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Südasien und Südosteuropa nach Deutschland einwandern, gehen manche davon aus, es handle sich um eine heimische Tierart. Derzeit ist das Raubwild darum auch streng geschützt. Es lässt sich allerdings bereits erahnen, wie fatal die Folgen für eine Flora und Fauna sind, die auf einen derartigen Räuber nicht vorbereitet sind, da dieser, ähnlich wie <^, Marderhund oder Mink, hierzulande nie anzutreffen war.
Bislang wenig Nachweise
In Schleswig-Holstein gab es bislang nur sieben Nachweise von Goldschakalen, bevor es zu dem brutalen Angriff auf Sylt kam. Noch kann also davon ausgegangen werden, dass sich die Tiere im Norden der Republik noch nicht flächendeckend ausgebreitet haben. Der Goldschakal kann allerdings auch für andere Nutztiere wie Rinder und kleinere Tierarten gefährlich werden, ähnlich wie die des Wolfs, dürfte auch seine weitere Ausbreitung teure Konsequenzen für alle Tierhalter haben.